Hilde Rød-Larsen
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Diamantnächte (eBook, ePUB)
Roman Der norwegische Bestseller: eine bewegende Geschichte über die (Selbst-)Täuschung einer Frau
Übersetzer: Allenstein, Ursel
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Agnete hat die Kontrolle. Die Tage folgen einem festen Rhythmus, sie hat einen guten Job, ihr Körper tut, was man ihm sagt. Sie ist zum zweiten Mal verheiratet und hat eine Tochter, die bald erwachsen sein wird. Doch dann fallen Agnete die Haare aus. Eines Herbstmorgens fährt ihr Mann ins Ausland und kommt erst an Weihnachten zurück. Agnete findet die Ruhe, um nach Worten für das zu suchen, was ihr Körper ihr schon seit einiger Zeit zu sagen versucht. Sie versucht, sich selbst als junge Studentin in London wiederzufinden. Wie sehr sie sich danach sehnte, gesehen zu werden. Und wie sie sic...
Agnete hat die Kontrolle. Die Tage folgen einem festen Rhythmus, sie hat einen guten Job, ihr Körper tut, was man ihm sagt. Sie ist zum zweiten Mal verheiratet und hat eine Tochter, die bald erwachsen sein wird. Doch dann fallen Agnete die Haare aus. Eines Herbstmorgens fährt ihr Mann ins Ausland und kommt erst an Weihnachten zurück. Agnete findet die Ruhe, um nach Worten für das zu suchen, was ihr Körper ihr schon seit einiger Zeit zu sagen versucht. Sie versucht, sich selbst als junge Studentin in London wiederzufinden. Wie sehr sie sich danach sehnte, gesehen zu werden. Und wie sie sich in jenen Jahren in eine Dunkelheit verirrte, die sich als Licht tarnte. In Diamantnächte geht es um Täuschung und Selbstbetrug, psychologische Verletzlichkeit, toxische Beziehungen, die allmähliche Erkenntnis von Wahrheit und Lüge, es geht um die Enttarnung der Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen und um eine Frage, die so viel machtvoller ist, als wir glauben: Wie geht es dir eigentlich? Ein Roman über unser Bedürfnis, gesehen zu werden, und die Notwendigkeit, uns von den Blicken anderer zu befreien.
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Hilde Rød-Larsen, geboren 1974, ist eine norwegische Autorin, Lektorin und Übersetzerin. Sie hat unter anderem Alice Munro, Jhumpa Lahiri, Elizabeth Strout und Miriam Toews übersetzt. Sie hat einen BSc in Soziologie und einen MSc in Entwicklungsstudien von der London School of Economics und lebt mit ihrer Familie in Oslo. Ihr erster Roman Sommertid (Sommerzeit) wurde 2019 von Aschehoug veröffentlicht. Diamantnächte ist ihr zweiter Roman.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 19. Oktober 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783843730891
- Artikelnr.: 68124423
»Mit "Diamantnächte" ist der norwegischen Autorin Hilde Rød-Larsen ein eindringliches Porträt gelungen, das unter die Haut geht. Und das die Frage stellt, inwieweit wir uns selbst betrügen können.« Sylvia Paschert Recklinghäuser Zeitung 20240127
Zum Inhalt:
Agnete für scheinbar ein perfektes Leben. Ein einen guten Job, einen festes Tagesrhythmus, eine fast erwachsene Tochter, einen Mann in zweiter Ehe, doch dann fallen ihr plötzlich die Haare aus. Was will der Körper ihr mitteilen? Und so will sie die Vergangenheit …
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Zum Inhalt:
Agnete für scheinbar ein perfektes Leben. Ein einen guten Job, einen festes Tagesrhythmus, eine fast erwachsene Tochter, einen Mann in zweiter Ehe, doch dann fallen ihr plötzlich die Haare aus. Was will der Körper ihr mitteilen? Und so will sie die Vergangenheit reflektieren und stößt immer wieder auf Diskrepanzen zwischen Wahrheit, Ehrlichkeit und auch Selbsttäuschung, wie sie gesehen werden wollte und nicht gesehen wurde.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch als schwere Kost empfunden, denn Agnete macht einen sehr schwierigen Prozess durch in dem sie reflektiert, aber auch immer wieder Wege findet dem aus dem Weg zu gehen. Das konnte sie scheinbar immer schon gut. Ich fand das Buch ganz schön bedrückend- Es bleibt auch vieles letztendlich sehr offen. Vieles aus der Vergangenheit spiegelt sich in der Gegenwart auch wieder und das muss jeder erst mal für sich erkennen.
Fazit:
Schwere Kost
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Gebundenes Buch
Das Cover zu Diamantnächte gefällt mir unglaublich gut. Die Farben verlaufen ineinander und sind doch klar abgetrennt. Während ein Diamant hell scheint, steht der zweite Teil des Titels "Nächte" im Kontrast dazu. Ähnlich ging es mir beim Lesen des Buches. Ich …
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Das Cover zu Diamantnächte gefällt mir unglaublich gut. Die Farben verlaufen ineinander und sind doch klar abgetrennt. Während ein Diamant hell scheint, steht der zweite Teil des Titels "Nächte" im Kontrast dazu. Ähnlich ging es mir beim Lesen des Buches. Ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen und hatte auf der anderen Seite das Gefühl, abgetrennt von den Begebenheiten zu sein. Das augenscheinlich fröhliche Cover birgt einen Roman über inneres zerbrochen sein, was bei genaueren Hinsehen zu den einzelnen Farbfragmenten passt.
Das Buch handelt von Agnete die als ihr Mann auf eine Geschäftsreise geht, über ihr Leben reflektiert. Ehrlich gesagt wurde für mich die Beziehung, die Agnete zu ihrem Mann hat, nicht klar. Erst dachte ich, sie möchte ihn auf Dauer verlassen, aber schlussendlich denke ich, dass diese Annahme nicht zutrifft und das Buch nicht viel über die Beziehung der beiden zueinander aussagt.
Die Kapitel haben einen flüssigen und bildhaften Schreibstil. Ich konnte die Erfahrungen, die Agnete gemacht hat, gut nachvollziehen. Allerdings bleiben viele Dinge nur angedeutet und ein Abschluss der angefangenen Episode fehlt. Beispielsweise berichtet Agnete von einer Reise in der Kindheit, bei der sie Fieber hatte, für mich bleibt allerdings komplett unklar, ob sie wirklich krank war oder sich das allein in ihrer Fantasie abgespielt hat.
Ich denke, für viele Leser*innen liegt hier der Reiz des Buches, da sehr viel Raum für eigene Fantasien gelassen wird. Mir persönlich ist es allerdings lieber, wenn Erzählstränge zu Ende geführt werden und ich sozusagen die Fakten präsentiert bekomme.
Weiterhin bleibt für mich unklar, weshalb Agnete die Haare ausfallen. Ich habe eine starke Vermutung, die sicherlich schlüssig wäre, aber ausgesprochen wird es nicht.
Und so besteht das ganze Buch aus vielen Andeutungen, die mich sehr unzufrieden zurück lassen.
Die einzelnen Kapitel springen in der Zeit, was wahrscheinlich sehr gut zu Agnetes Gemütszustand passt. Einige Handlungen ihrerseits konnte ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr nachvollziehen und lassen mich schmerzhaft berührt zurück.
Ich bin mir daher sehr unschlüssig, wie ich das Buch bewerten möchte, da mir bewusst ist, dass es diesmal eine äußerst subjektive Bewertung ist, die dem Anspruch des Buches unter Umständen nicht gerecht wird. Ich persönlich finde, dass es sich um ein anspruchsvolles Buch handelt, das vieles bewusst nicht benennt. Auf der einen Seite ist dies, wie bereits betont die Stärke des Buches, die mich allerdings auf der anderen Seite unzufrieden zurück lässt. Darüber hinaus hätte ich mir bei diesem Buch eine deutlichere Triggerwarnung gewünscht, sodass es von mir 3 von 5 Sternen gibt.
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Gebundenes Buch
Auf sehr anspruchsvolle und sachliche Art wird hier über das Leben von Agnete erzählt. Ihr Mann fährt weg und sie hat Zeit über ihr Leben nachzudenken. Sie wirkt sehr angepasst, will nicht auffallen und hat gelernt ihre Gefühle zu unterdrücken. Eine Meisterin des …
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Auf sehr anspruchsvolle und sachliche Art wird hier über das Leben von Agnete erzählt. Ihr Mann fährt weg und sie hat Zeit über ihr Leben nachzudenken. Sie wirkt sehr angepasst, will nicht auffallen und hat gelernt ihre Gefühle zu unterdrücken. Eine Meisterin des Selbstbetruges. Agnete musste in ihrem Leben auch negative Erfahrungen machen und hat nie gelernt damit umzugehen. Sie erzählt uns in diesem Buch von ihrer Jugend, Freundschaft und einer toxischen Beziehung.
Ich empfand die Sprünge in die verschiedenen Zeiten als anstrengend und musste immer kurz überlegen wo wir denn jetzt gerade sind. Dadurch hab ich auch eine Weile gebraucht um in die Geschichte reinzukommen. Die Kapitel sind auch alle kurz bis sehr kurz gehalten. Wenn man sich aber erstmal daran gewöhnt hat liest es sich gut. Es ist ein spannendes Thema aber für mich sind noch einige Fragen offen geblieben.
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Gebundenes Buch
Anspruchsvoll
Hier schreibt die Autorin sehr anspruchsvoll und mitfühlend über das Leben von Agnete. Während der beruflichen Abwesenheit des Ehemannes nutzt sie die Zeit über ihr Leben nachzudenken. Sie wirkt sehr angepasst, will nicht auffallen und hat gelernt ihre …
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Anspruchsvoll
Hier schreibt die Autorin sehr anspruchsvoll und mitfühlend über das Leben von Agnete. Während der beruflichen Abwesenheit des Ehemannes nutzt sie die Zeit über ihr Leben nachzudenken. Sie wirkt sehr angepasst, will nicht auffallen und hat gelernt ihre Gefühle zu unterdrücken und will dich, dass man sieht wie schlecht es ihr eigentlich geht, eine Meisterin des Selbstbetruges. Agnete hat in ihrem Leben unter anderem auch negative Erfahrungen machen und hat nie gelernt damit umzugehen. Sie erzählt uns von ihrer Jugend, Freundschaft und einer toxischen Beziehung und weil sie es in der Ich-Form nicht immer schafft weil es ihr zu weh tut, wechselt sie zwischendurch als außenstehende Zuschauerin.
Bei den Sprünge in die verschiedenen Zeiten musste ich manchmal kurz überlegen wo wir denn jetzt gerade sind, was die Autorin aber immer gut hinbekommen hat. Die Kapitel sind auch meistens kurz bis sehr kurz gehalten und es liest sich gut und hat mich streckenweise sehr nachdenklich gemacht. Scheinbar gehen wir oft blind für unsere Mitmenschen durchs Leben. Es ist ein aktuelles und doch wiederum ein immer schon da gewesenes Thema von Ausnutzung schwacher Personen zum eigenen Vorteil jedweder Art. Der Schluss des Buches bringt hier keine Lösung in dem Sinne wie es normalerweise üblich ist, vielmehr regt es an sich weitere Gedanken zu machen. Dieses Buch hat mich mit enttäuscht und ich kann es weiter empfehlen.
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Gebundenes Buch
Sprachlos hadern
"Und dann hob ich ab und trieb sanft im Zimmer umher, ganz von allein." (S. 237)
Genauso wie eben angeführtes Zitat treibt die Geschichte der Protagonistin - einmal heißt sie Agnete, einmal Marianne - umher, zwar nicht immer sanft, aber ganz von allein. …
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Sprachlos hadern
"Und dann hob ich ab und trieb sanft im Zimmer umher, ganz von allein." (S. 237)
Genauso wie eben angeführtes Zitat treibt die Geschichte der Protagonistin - einmal heißt sie Agnete, einmal Marianne - umher, zwar nicht immer sanft, aber ganz von allein. Wobei, ich bin mir unschlüssig ob es tatsächlich eine Geschichte ist. Vielmehr sind es Gedanken, die wir in "Diamantnächte" mitverfolgen können. Zwar gibt es eine Rahmengeschichte, diese erscheint aber zweitranging. Dabei hadert die Erzählerin ständig - mit sich, mit dem Gesehen Werden, mit einer angeblichen Inkompetenz mit Menschen umzugehen, mit Beziehungen, mit Träumen und Selbstverletzungen. Den roten Faden bildet dabei eine Beziehung zu einem wesentlich älteren Mann - der Vater einer Freundin - die sie Jahrzehnte aufrecht erhält, auch wenn sie immer nur eine flüchtige Begegnung darstellt. Es ist nicht klar: geht es um Sex, um Nähe, sieht sie der Mann, wie sie ist, weil er glaubt, dass er es kann? Was zieht sie immer und immer wieder zu ihm? Was ist so speziell an dieser Beziehung, dass sie deren Geschichte niederschreiben muss? Was ist es, das Agnete, oder Marianne, antreibt und wo will sie überhaupt hin? Mühelos könnte ich noch zahlreiche Fragen formulieren, eine Antwort bekomme ich in diesem Buch aber nicht.
Interessant ist der Aufbau des Buches: es umfasst drei Abschnitte. Im ersten versucht sie sich einer Geschichte anzunähern, wird aber immer wieder von ihren Gedanken unterbrochen. Sie erkennt, dass sie so nicht zum Ziel kommt (welchem???). Bis hierhin ist aus der Ich-Perspektive erzählt. Im nächsten Kapitel plötzlich wechselt die Erzählweise auf eine Erzählung in der Dritten Person. Nun heißen die Protagonist*innen anders, aus Agnete wird plötzlich Marianne und es wird geschildert, wie sie den Mann - hier heißt er nun Alexander und nicht mehr Christoph - kennenlernt. Er ist der Vater ihrer Freundin Jenny, die hier nun aber Sarah heißt. Nachdem sie und Alexander die ersten Intimitäten ausgetauscht haben, endet scheinbar völlig natürlich die Freundschaft zwischen Agnete und Jenny. Im dritten Abschnitt kehrt die Ich-Erzählform wieder zurück, der Mann wird nun schlicht C benamt. Hier tauchen wir mehr und mehr in die Gegenwart der Protagonistin ein - vermutlich versucht sie zu schildern, warum alles so geworden ist, wie es ist. Angenehm ist im Buch, dass die Unterkapitel nur sehr kurz sind, teilweise nur zwei Zeilen und ein neues beginnt immer in der Mitte der Seite - das Buch kann also schnell hinter sich gebracht werden.
"Diamantnächte" macht mich sprachlos und ich hadere. Sprachlos, weil mir nicht eingeht, was das Buch eigentlich erzählen will. Ich verstehe es schlicht nicht. Nichts scheint von Bedeutung zu sein, aber alles ist pathetisch wichtig. Ich hadere, weil der Erzählstrang, die Geschichte wirklich gut sein könnte, würde sie auserzählt werden, würde sie tiefer gehen, würden wenigstens Ansätze von Erklärungen vorhanden sein. Trotzdem ich daran wirklich kaum etwas verstehe, ich mich zwischendurch ob der fehlenden Tiefe und Nachvollziehbarkeit geärgert habe, habe ich das Buch nichtsdestotrotz irgendwie doch gern gelesen.
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Gebundenes Buch
Die Leseprobe und das Cover haben mich direkt abgeholt und ich freute mich über den Gewinn.
Das Buch hat einen Schreibstil den ich so zuvor noch nicht gelesen habe.
Das Buch ist leise und langsam und fast gemütlich aber haut einen dann doch mit einer Schwere um die man nicht …
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Die Leseprobe und das Cover haben mich direkt abgeholt und ich freute mich über den Gewinn.
Das Buch hat einen Schreibstil den ich so zuvor noch nicht gelesen habe.
Das Buch ist leise und langsam und fast gemütlich aber haut einen dann doch mit einer Schwere um die man nicht erwartet.
Es behandelt das Innenleben von Agnes das chaotisch und kaputt ist. Es handelt von toxischen Männern, Übergriffigkeiten, MeToo und die Herausforderung im Alltag zu funktionieren trotz der vielen traumatischen Erlebnisse die man als Frau* erlebt.
Ich denke das sehr viele Frauen* sich identifizieren können mit der Gefühlswelt von Agnes.
Ich finde den Roman gelungen auch wenn mich der Schreibstil teilweise verwirrt hat.
Die Übersetzung ist sehr gut gelungen und ich würde mir nochmal einen Roman der Autorin zulegen.
Alles in allem eine acht von zehn.
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Gebundenes Buch
Ein schönes Cover und ein ansprechender Titel – doch dies täuscht, nichts ist so, wie es scheint!
Hilde Rod-Larsen schreibt einen Roman über eine jetzt 48-Jährige, Agnete, die auf ihr Leben zurückblickt. Erinnerungsfetzen versuchen ein Ganzes zu ergeben. Gerade mit …
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Ein schönes Cover und ein ansprechender Titel – doch dies täuscht, nichts ist so, wie es scheint!
Hilde Rod-Larsen schreibt einen Roman über eine jetzt 48-Jährige, Agnete, die auf ihr Leben zurückblickt. Erinnerungsfetzen versuchen ein Ganzes zu ergeben. Gerade mit ihrer Studentenzeit in London werden Schlüsselerlebnisse verbunden, die sie betrachtet. Sie versucht sich, ihren Dämonen zu stellen ohne sie zu bewerten, denn was geschehen ist, ist zu ihrem Leben geworden. Sie betrachtet die letzten Jahrzehnte und deckt nach und nach auf, was ihr widerfahren ist und was sie empfunden hat in ihrem damaligen sozialen Umfeld.
In sensibler Sprache, sehr gekonnt, mit ungewöhnlichen stilistischen Mitteln beschreibt Hilde Rod-Larsen diese Rückblenden in der Ich-Form, dann wechselnd im Sinne der Protagonistin in der 3. Form.
Hilde Rod- Larsen gibt einen wichtigen und berührenden Einblick in die Welt eines Missbrauchsopfers. Sie gibt auch Anregung, sich selbst zu fragen, wo jeder sich etwas vormacht, um sich zu fragen, wie es uns wirklich geht. Es geht um die Wahrnehmung durch die Psyche einer Frau, die gut etabliert in einem Wohlfahrtsstaat lebt. Sie kann sehr gut funktionieren, doch der Schein trügt. Nichts ist so wie es scheint.
Der Roman bietet angenehm kurze Abschnitte – bewusst die Erinnerungsfetzen, wie auch eine missbrauchte Frau sich erinnern könnte. Die eigene Geschichte dann in der 3. Person weiterzuführen brachte Agnete sicher neue Erkenntnisse und Ansichten. Stilistisch interessant und zwingt zur Konzentration. Das verlangt Geduld, empfand ich selbst das Buch als kaum spannend. Wenn ich als Leserin Psychologin wäre, würde ich diese Rückblicke und Geschehnisse sehr anregend empfinden, da das Berührende in der Entschlüsselung liegt. Es mutet an, dass sich Hilde Rod-Larsen stilistisch daran gehalten hat, wie Betroffene berichten: den Gefühlen fern, betrachtend, stückchenweise nur die Erinnerung.
Die Protagonistin ist nicht dazu gedacht, dass man sich mit ihr identifizieren kann.
Der Roman zeigt einen Lebensrückblick und hat mich allerdings, vor allem durch den Schluss, sprachlos zurückgelassen – auch dies vielleicht stilistisch gewollt.
In dem Kontext, dass der Ullstein Verlag jetzt in einem neuen Programmbereich „park x Ullstein“ Bücher veröffentlicht, die „gesellschaftliche Entwicklungen aufgreifen .. und über identifikatorische Themen schreiben“, bekomme ich Verständnis für das Anliegen dieses Romans.
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Gebundenes Buch
Agnetes Leben folgt dem immer gleichen Muster. Ihre Tage sind eingespielt, sie arbeitet und lebt mit ihrem zweiten Mann und ihrer Tochter zusammen. Doch irgendwann fallen Agnete die Haare aus - ein eindeutiges Signal, das etwas nicht stimmt. Woran das liegt? Das versucht sie herauszufinden, indem …
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Agnetes Leben folgt dem immer gleichen Muster. Ihre Tage sind eingespielt, sie arbeitet und lebt mit ihrem zweiten Mann und ihrer Tochter zusammen. Doch irgendwann fallen Agnete die Haare aus - ein eindeutiges Signal, das etwas nicht stimmt. Woran das liegt? Das versucht sie herauszufinden, indem sie ihre Vergangenheit erforscht und sich dazu entschließt, ihre Geschichte zu erzählen. Währende des Lesens von „Diamantnächte“ erfährt man von Agnetes Vergangenheit, ihrem Studium in London und von ihrem Verlangen gesehen zu werden. Sie fängt eine Affäre mit einem Mann an, fühlt sich gesehen, wird von ihm aber ausgenutzt. Die Affäre entwickelt sich zu eine Abhängigkeit.
Die Handlung in Hilde-Rod Larsens Roman ist nicht immer einfach zu verfolgen. Im Text selbst dissoziiert sich die Ich-Erzählerin von sich selbst, die Erzählperspektive wechselt und es wird schwer nachzuvollziehen, wer gerade spricht. Dennoch bearbeite Larsen mit ihrem Roman wichtige Themen wie Selbstbestimmung, Abhängigkeit, Missbrauch und Einsamkeit.
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Gebundenes Buch
Wichtige Themen, einfühlsam beschrieben
Ein vielschichtiger Roman über Agnete, die eigentlich alles im Griff zu haben scheint, hinter der Fassade ihres scheinbar geordneten Lebens, gibt es aber einige vielschichte Probleme, die nach und nach ans Licht kommen. Mir hat der Schreibstil der …
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Wichtige Themen, einfühlsam beschrieben
Ein vielschichtiger Roman über Agnete, die eigentlich alles im Griff zu haben scheint, hinter der Fassade ihres scheinbar geordneten Lebens, gibt es aber einige vielschichte Probleme, die nach und nach ans Licht kommen. Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen, die Sprache ist klar, dennoch sehr nachdenklich und regt dazu an sich selbst zu reflektieren.
Die einzelnen Kapitel/Abschnitte des Buches sind teilweise sehr kurz, das hat meinen Lesefluss mitunter etwas gestört.
Mir hat die Beschreibung der Protagonistin Agnete sehr gut gefallen und wie mit der Zeit, die Probleme ihres Lebens immer sichtbarer wurden. Wie toxisch manche Beziehungen rückblickend waren, was anfangs so nicht ersichtlich war für mich als Leser.
Ein eindringlicher Roman, der nachdenklich macht und durch seine feine Sprache und wichtige Themen besticht.
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Gebundenes Buch
Wahrheit trifft auf Illusionen und Selbsttäuschung - Diamantnächte erzählt von einer Frau, die sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen will und doch immer wieder an der Diskrepanz zwischen Wahrheit und Ehrlichkeit einerseits und Selbsttäuschung und Aufrichtigkeit andererseits zu …
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Wahrheit trifft auf Illusionen und Selbsttäuschung - Diamantnächte erzählt von einer Frau, die sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen will und doch immer wieder an der Diskrepanz zwischen Wahrheit und Ehrlichkeit einerseits und Selbsttäuschung und Aufrichtigkeit andererseits zu scheitern droht.
Agnete ist 48, zum zweiten Mal verheiratet, hat eine Tochter, führt ein angepasstes, unauffälliges Mittelstandsleben. Eigentlich schein alles gut zu sein. Eigentlich. Bis ihr von einem Tag auf den anderen die Haare ausfallen. Und Agnete ahnt, dass die Lösung hierzu in ihrer Studentenzeit in London liegt, tief verborgen und emotional „weit weggepackt“. Als ihr Mann dann für längere Zeit dienstlich verreist, stellt sie sich ihren Erinnerungen.
Es beginnt eine Geschichte voller Selbstbetrug und Illusionen, Wahrheiten und Täuschungen. Agnete erkennt, dass sie sich immer wieder windet, ablenken lässt. „Ich weiche schon wieder aus, Wort für Wort versperrt das, wohin ich eigentlich vordringen will.“ Nur durch einen Perspektivwechsel gelingt ihr dann der Fokus. „Ich muss verschwinden.“ Genau hier wechselt die Autorin in Teilen vom Ich ins Sie. Allein mit dieser Distanz ist die Erinnerung möglich. Und was da zutage kommt ist geprägt von toxischen Beziehungen, Selbstzweifeln, fehlender Anerkennung und dem Wunsch dazuzugehören.
Rød-Larsens außergewöhnlicher Schreibstil lässt die Leserin auf eine Art am Geschehen und den Gedanken Agnetes teilhaben und ist doch sehr distanziert und emotionslos. Gleich so, als wäre ich die Vertraute des Opfers, das in Fragmenten berichtet und gleichzeitig aus der zeitlichen Reflexion heraus deutet und erklärt. Erschütternd, wie da Erlebnisse aus der Vergangenheit im gesellschaftlichen Kontext heutiger Diskussionen wie beispielsweise #metoo eine neue, gegenwärtigere Interpretation und Einordnung erfahren.
Auch wenn vieles inhaltlich in Andeutungen bleibt und viel Raum für Interpretation lässt, so mag dieser Roman für einige Leserinnen schwere Kost sein. Einmal darauf eingelassen ist der Roman sehr tiefgründig, ergreifend und lässt bis zum Ende sehr viel Spielraum für eigene Gedanken.
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