Vergebung kann man nicht erwarten, man muss sie sich verdienen.
Eden und Tyler könnten verschiedener nicht sein. Sie handelt vernünftig und bedacht, rutscht aber durch ihren neuen Freundeskreis und Tyler immer wieder in Situationen die ihr Ärger einbringen. Durch die Auseinandersetzung Edens mit
ihrem Vater wird deutlich, wie belastend es ist, von einem Elternteil mit Enttäuschung gemustert…mehrVergebung kann man nicht erwarten, man muss sie sich verdienen.
Eden und Tyler könnten verschiedener nicht sein. Sie handelt vernünftig und bedacht, rutscht aber durch ihren neuen Freundeskreis und Tyler immer wieder in Situationen die ihr Ärger einbringen. Durch die Auseinandersetzung Edens mit ihrem Vater wird deutlich, wie belastend es ist, von einem Elternteil mit Enttäuschung gemustert und angeschrien zu werden. Eine Ausnahmesituation die sie belastet, für Tyler hingegen eine Alltäglichkeit.
Eden und Tyler lassen sich nicht in die klischeehafte Schublade - Was sich liebt, dass neckt sich - stecken. Ihre belanglosen Streits und die andauernden giftigen Blicke, scheinen zwischen ihnen etwas Unausweichliches zu sein. Seit sie einander begegnet sind, taxieren sie sich gegenseitig mit höhnischen Bemerkungen, um die Schwäche des anderen zu finden. Bei Eden ist es Unsicherheit, bei Tyler hingegen die Wahrheit.
Tylers Tattoo - guerrero - bedeutet Kämpfer. Die Symbolik für einen Kampf den er aufgenommen, aber lange noch nicht ausgefochten hat.
Charaktere:
Eden hat den Bundesstaat gewechselt und ihre Unsicherheiten mitgenommen. Sie ist vernunftgeprägt, dennoch bietet ihr der Sommer bei ihrem Vater Dave, jede Menge Möglichkeiten, die vorher keinerlei Versuchungen für sie dargestellt haben. Tyler ist für sie gleichermaßen nervenaufreibend, als auch geheimnisvoll. Sie scheint seine neue Ablenkung zu sein, doch liegen die Weichen so, dass ein miteinander für sie unerreichbar scheint. Was ist am Ende stärker? Herz oder Verstand?
Tyler - in einer Sekunde wütend, ist er in der nächsten entspannt und zu Scherzen aufgelegt. Er ist verletzlich. Seine Mauern dienen ihm als Maske. Er versucht eine Rolle zu spielen, die sein wahres Ich verborgen hält. Doch Eden beweist ihm gegenüber Stärke und seine Fassade erhält zusehends Risse, die ihr die Möglichkeit geben, den Mann zu erfassen, der hinter dieser steckt.
Schreibstil:
Estelle Maskame hat mit „Dich darf ich nicht lieben“ einen rundum gelungenen Einstieg in die „Dark Love“-Trilogie geschaffen. Viele Komponente, von der Charakterzeichnung, über die Entwicklung dieser, bis hin zum alltägliche Geschehen, sind gespickt mit unscheinbaren Besonderheiten, die in ihrer Auswirkung und Vielfalt jedoch zu einer einzigartige Atmosphäre beitragen.
Eden als Fan von Walt Disney Filmen war beispielsweise so ein besonderes Highlight. In Bezug auf Susi und Strolch konnte man hier sehr gut parallelen zu den Protagonisten sehen, während Strolch als Straßenhund und Mischling weniger Liebe erfährt als ein reinrassiger Haushund, ist es Tyler, um den man sich, aufgrund seiner auflehnenden Verhaltensweisen, gar nicht bemüht und dadurch nicht die Chance hat, zu erfassen, was für ein toller Mann eigentlich hinter dieser kühlen und distanzierten Fassade steckt.
Eine weitere gut ausgeklügelte und ausgearbeitete Idee ist die Band La Breve Vita (= Das Leben ist kurz). Dafür steht die Band nicht nur mit ihrem Namen, sondern veranschaulicht diese Ansicht auch mit ihren Songs. Man soll das Leben voll auskosten, es nicht nach den Erwartungen anderer gestalteten und sich dabei selbst nicht verlieren.
Eden hält meist die Stimme der Vernunft, dennoch lässt sie sich von Versuchungen hinreißen und wird zum Mitläufer. Das interessante an ihr ist, dass sie ihr Wesen – das was sie im speziellen ausmacht – beibehält. Sie stellt ihr Glück nicht an erste Stelle, hat immer die Folgen vor Augen, die ihr Handeln mit sich bringen könnte und wählt niemals den leichtesten Weg. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die positiv auf Tyler abfärbt.
Neben den Protagonisten erleben wir auch bei den Nebencharakteren eine 180 Grad Wendung. Obwohl ich von diesem Wandel teilweise äußerst überrascht war, da ich ein ganz anderes Bild von diesen hatte, so passte es dennoch perfekt in den Verlauf der Geschichte.
Eine eindrucksvolle Geschichte, deren Ende erst der Anfang ist.