Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2+, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Literatur des ausgehenden Mittelalters und der Frühen Neuzeit ist fast ausschließlich eine Literatur des Stadtbürgertums. Die Bürger, die sich durch Handel und Gewerbefleiß eigene Existenzen aufgebaut hatten, drängten auch in der Literatur nach eigenen Ausdrucksformen. Die Unsicherheit des Lebensgefühls und der gesellschaftlich - sozialen Situation dieser Epoche spiegelt sich in einer Vielfalt der Literaturgattungen wieder. Minnesang und höfische Spruchdichtung fanden im organisierten Meistersang zünftiger Handwerker ihre Nachahmung. Aus den Ritterepen entwickeln sich die Volksbücher, d.h. unterhaltende Prosa. Schwanksammlungen und Fastnachtsspiele dienten ebenfalls der Unterhaltung. Diese reichhaltige satirische Literatur prangert über die verschiedensten Medien die Missstände der Zeit und die Torheit der Menschen an - geschrieben, gesungen oder als Theaterstück aufgeführt. In dieser Arbeit werde ich mich ausnahmslos mit der Gattung des Fastnachtspiels befassen. Dazu wird der Begriff der Fastnacht näher erklärt, auf den Ursprung des Begriffes eingegangen und Fastnachtspiele im Allgemeinen näher beleuchtet. Hauptaugenmerk werde ich dabei auf das Fastnachtspiel "Der farendt Schuler im Paradeiß" von Hans Sachs legen, dessen Figureninventar ich untersuchen, analysieren und beschreiben werde. Dabei werde ich die Frage klären, was die Funktion eben dieses Fastnachtspiels ist. Soll es einfach nur die männliche Überlegenheit gegenüber der Frau zum Ausdruck bringen oder hat es eher eine allgemeingültige erzieherische Funktion?
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