Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Universität Wien (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In den Gedichten Paul Celans begegnet dem Leser nicht Stille, sondern bewusstes Schweigen. Im Zentrum steht nicht stumme Passivität, sondern Schweigen selber wird zur Aktivität. Doch lässt sich dieses nicht auf eine bestimmte Form des Schweigens reduzieren und auch nur durch seinen jeweiligen Kontext genauer festlegen. Außerdem ließe sich mit Blick auf Celans Gesamtwerk eine Entwicklung im (Begriff des) Schweigen(s) feststellen, deren Näherbestimmung den Rahmen dieser Arbeit allerdings sprengen würde. Die Differenzierung unterschiedlicher Formen des Schweigens, verdeutlicht den Mitteilungsgehalt dieses Schweigens, das aktive Handlung (z.B. im Gedicht „Engführung“), Richtungsvorgabe (und -vorbild), Ergebnis (eines schmerzvollen Prozesses) oder Veredelung des Redens sein kann. Weitere Formen, wie Schweigen als Ort der Sammlung, als Schlussfolgerung, in Verbindung mit Musik und Natur oder Schweigen im Vergleich zu Stille ließen sich finden. Meine Arbeit muss sich darauf beschränken, nach jenen Formen des Schweigens zu suchen, die in das Gedicht „Sprich auch du“ verwoben sind: Schweigen und ausgesprochene Identität, Schweigen in Paradoxie und Negation, Schweigen als Totalität, Begründetes und wiederholtes Schweigen, Wahrheit im Schweigen, Schweigen als Aushalten der Ortlosigkeit, Schweigen aufgrund uneinholbarer Bedeutungsvielfalt, Landschaft des Schweigens, Schweigen als Wende, Selbstbegegnung und Begegnung des Anderen im Schweigen.