Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 1, Technische Universität Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: „Es gibt wohl keinen anderen Bereich des Deutschunterrichts, zu dem seit Mitte der achtziger Jahre derart viele methodische Vorschläge, Tipps und Rezepte publiziert worden sind wie zur Lyrik im Unterricht.“ Dieser Aufschwung lässt sich vor allem damit erklären, dass man versuchte, der oft negativen Einstellung der Schüler und auch der Lehrer, entgegenzuwirken. Besonders hat das Prinzip des produktions- und handlungsorientierten Unterrichts Eingang in dem früher sehr analyselastigen Lyrikunterricht genommen. Mit diesem Thema haben sich schon sehr viele Autoren eingehend beschäftigt, doch nie kam man zu einem eindeutigen Ergebnis. Der Problematik hat sich besonders Korte sehr ausführlich in seinem kurzen Aufsatz Lyrik im Unterricht gewidmet. Er spricht dort aktuelle, wie auch historische Problematiken in Bezug auf den analytischen Umgang mit Lyrik an. Auch er macht mehrere Lösungs- beziehungsweise Verbesserungsvorschläge, was auf die Uneinigkeit oder auch Ratlosigkeit bezüglich des Problems der überholten analytischen Verfahrensweisen hindeuten könnte. Spinner und Waldmann, deren Werke zur Didaktik im Deutschunterricht die wohl größte Anerkennung genießen, haben sich dieser Problematik zwar auch schon gewidmet, doch keinesfalls in ausführlicher Weise. Aus diesem Grunde soll der analytische Umgang mit Lyrik und dessen Problematiken zum Mittelpunkt dieser Ausarbeitung werden. Hierzu werden zuerst die Inhalte des Lehrplans bezüglich der Lyrik erläutert und versucht zu erklären. Um eine weitere Basis zu liefern, werden im Anschluss die Legitimation und die allgemeinen Lernziele des Lyrikunterrichtes in Auswahlen dargestellt und schon hier kritisch betrachtet. Im Anschluss befindet sich eine Vorstellung des klassisch hermeneutischen Zugriffes auf Lyrik und diese beinhaltet auch eine mögliche Vorgehensweise bei deren Durchführung. Sehr ausführlich wird im Nachfolgenden auf Probleme der analytischen Verfahrensweise eingegangen, um danach alternative, didaktische Zugriffe auf die Lyrik vorzustellen und auch bei diesen kritisch abzuwägen. Hierzu wurden zum Einen der handlungs- und produktionsorientierte und zum anderen der rezeptionsorientierte Zugriff ausgewählt. Am Ende kommt es zu einem Vergleich zwischen dem historischen und dem gegenwärtigen Lyrikunterricht. Es wird dargestellt, inwiefern die ganzen Zweifel am analytischen Verfahren in Wirklichkeit berechtigt sind und inwiefern schon mögliche Verbesserungen stattgefunden haben.