Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 1,0, Universität Bremen (Sprach- und Literaturwissenschaften und Deutschdidaktik), Veranstaltung: Kinder- und Jugendliteratur im Überblick, Sprache: Deutsch, Abstract: Graphic Novel als „graphischer Roman“ oder gezeichnete Literatur war das geeignete Medium für Simon Schwartz’ Buchdebut, in dem er sein autobiographisches, privates Familienschicksal mit dem kollektives Gedächtnis meisterlich verarbeitet hat. Ob die Ereignisse wahr sind oder die Geschichte verfälscht wurde, löst der Künstler aus einer autonomen Position in eigenen Worten auf: „Aber vielleicht ist die Fiktion manchmal näher an der Realität, als die Realität selbst.“ In einer fragmentarischen Retrospektive vom Briefkontakt des Vaters 1987 bis zur Übersiedlung 1984 rahmt er die Erzählzeit in die erzählte Zeit in der BRD und DDR zwischen 1945 und 1989 ein. Nach eigener Auffassung habe Schwartz „keine politisch-historische Erzählung“, sondern schwerpunktmässig eine „Familiengeschichte“ kreiert. „drüben!“ präsentiert fast zwanzig Jahre nach der politisch-ökonomischen Fusion von Bundesrepublik Deutschland und Deutscher Demokratischer Republik erstmalig eine spannende Graphic Novel aus generationsübergreifender Privatgeschichte im Kulturkontext der späten 1980er Jahre.