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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Rijksuniversiteit Groningen, Sprache: Deutsch, Abstract: Jacob und Wilhelm Grimm publizierten im Jahr 1812 die bekannte Märchensammlung genannt Kinder- und Hausmärchen, während der Epoche, die heutzutage die Romantik genannt wird. Die erste niederländische Übersetzung davon ließ einige Jahrzehnte auf sich warten, weil die Märchensammlung im Nachbarland anfangs als unsinnig und pädagogisch unwichtig galt. Außerdem empfand man die blutigen Details in den Originalfassungen als…mehr

Produktbeschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Rijksuniversiteit Groningen, Sprache: Deutsch, Abstract: Jacob und Wilhelm Grimm publizierten im Jahr 1812 die bekannte Märchensammlung genannt Kinder- und Hausmärchen, während der Epoche, die heutzutage die Romantik genannt wird. Die erste niederländische Übersetzung davon ließ einige Jahrzehnte auf sich warten, weil die Märchensammlung im Nachbarland anfangs als unsinnig und pädagogisch unwichtig galt. Außerdem empfand man die blutigen Details in den Originalfassungen als ungeeignet für Kinder; nicht umsonst verwendet man heutzutage im Deutschen und Niederländischen das Wort "grimmig". Erst 50 Jahre später erkannte man den Mehrwert der Grimmschen Märchen, als J.J.A. Goeverneur die Kinder- und Hausmärchen mit wesentlichen Unterschieden und Änderungen übersetzte. In seiner Fassung von "Schneewittchen" sind deutlich die persönlichen Einflüsse des Übersetzers auf den Text zu sehen. Nicht nur findet eine Verharmlosung statt, wobei grauenhafte Details, die Goeverneur als ungeeignet für Kinder sieht, entschärft oder weggelassen werden, das Kind als Zuhörer wird noch mehr als bei den Brüdern Grimm in den Mittelpunkt gestellt. Einerseits wird dies deutlich in der Moralität und in der Darstellung der Charaktere, anderseits betont Goeverneur in seiner Fassung die religiöse Erziehung der Kinder. Für einen niederländischen Übersetzer im 19. Jahrhundert ist dies nicht verwunderlich: die Niederlande kennen eine calvinistische Glaubenstradition, wovon auch heute noch in der Mentalität und Kultur Elemente und Motive zu sehen sind. Die Hauptfrage, die in dieser Arbeit gestellt wird, lautet: Wie hat Goeverneur das Märchen "Schneewittchen" in didaktischer und pädagogischer Hinsicht geändert und welche Bedeutung haben seine ideologischen Änderungen im Hinblick auf Ethik, Religion und Geschlechterrollen im Allgemeinen? Die Arbeit gliedert sich in einen Allgemeinüberblick zu Märchen, vor allem hinsichtlich Eigenschaften und Struktur. Es folgt die Phaseneinteilung des Märchens von W. Propp, woraus sich für "Schneewittchen" interessante Schlüsse ziehen lassen. Anschließend wird die Originalfassung von Grimm mit der Fassung von Goeverneur auf Sprach-, Charakter- und Strukturebene verglichen.