Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Pädagogik, Note: 1,7, Universität Augsburg (Phil.-Soz. Fakultät), Veranstaltung: Kindheit und Jugend, Sprache: Deutsch, Abstract: In diesem Jahr jährt sich die Studentenrevolte der 68er zum 40. mal. Große Teile der Jugend waren damals aktiv an politischen Protesten beteiligt bzw. wurde der Auf- und Umbruch zumindest kulturell von fast allen Jugendlichen mitgetragen. Aber nicht erst seit dieser Zeit wird das Jugendalter als eine Phase begriffen, in der einerseits die Veränderungsbereitschaft sehr hoch ist, andererseits ein Infragestellen aller Werte, Normen und Institutionen stattfindet. Die Annahme, dass Jugend per se mit „stürmischen Veränderungen der geistigen Haltung in Richtung Idealismus, Ruhelosigkeit und Auflehnung korrespondiert“ (Brand 1993, S. 16) kann inzwischen allerdings nicht mehr aufrecht erhalten werden. So stellte Margret Meads in einigen Studien einfacher Südseevölker fest, dass es keine Verhaltensunterschiede zwischen samoanischen Mädchen zwei Jahre vor oder nach der Pubertät gab. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass die Ausgestaltung der Jugendphase stark abhängig ist von den sozio-kulturellen Gegebenheiten, also den gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Umständen. Hierbei scheint es so, dass in pluralistischen Gesellschaften die Identitätsbildung für Jugendliche eine besondere Herausforderung darstellt (vgl. Brand 1993, S.11-17). Diese Identitätsbildung, so viel sei hier schon vorweg genommen, findet seit den 70er Jahren verstärkt in heterogenen Jugendkulturen statt. Diese verschiedenen Jugendkulturen, die immer auch unterschiedliche Lebensauffassungen und Stile implizieren, zwingen einerseits den Jugendlichen zwischen einer beachtlichen Auswahl von Lebensentwürfen zu entscheiden und stellen andererseits den Betrachter vor eine unübersichtliche, sich überschneidende und ergänzende Lebenswelt von Jugendlichen. Der Einzelne kann hier den verschiedenen Jugend- und Subkulturen meist nur schwer und unter Vorbehalten zugeordnet werden, was das Erfassen eines einheitlichen Mottos nur schwer möglich macht. Wenn nun also die Frage gestellt wird, ob die Generation der 78er „Dagegen“ war, bzw. gegen was und in welcher Form sie dagegen war, kommt man nicht umhin, die sozio-kulturellen Gegebenheiten dieser Zeit zu betrachten. Weiter stellt sich die Frage wie die Jugendliche diese Gegebenheiten wahrgenommen und darauf reagiert haben.