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Die Abenteuer des Huckleberry Finn von Mark Twain (im Original Adventures of Huckleberry Finn) ist der erfolgreichste Roman von Mark Twain und gilt als Schlüsselwerk der US-amerikanischen Literatur. Er wurde am 10. Dezember 1884 in Großbritannien und Kanada und am 18. Februar 1885 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Die erste deutsche Übersetzung verfasste Henny Koch mit dem Titel Huckleberry Finns Abenteuer und Fahrten (1890).
Der Ich-Erzähler ist Huck Finn selbst. Mark Twain simuliert die Perspektive und die Sprache eines Jungen, der seiner Zeit und seiner Umwelt verhaftet ist, sie
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Produktbeschreibung
Die Abenteuer des Huckleberry Finn von Mark Twain (im Original Adventures of Huckleberry Finn) ist der erfolgreichste Roman von Mark Twain und gilt als Schlüsselwerk der US-amerikanischen Literatur. Er wurde am 10. Dezember 1884 in Großbritannien und Kanada und am 18. Februar 1885 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Die erste deutsche Übersetzung verfasste Henny Koch mit dem Titel Huckleberry Finns Abenteuer und Fahrten (1890).

Der Ich-Erzähler ist Huck Finn selbst. Mark Twain simuliert die Perspektive und die Sprache eines Jungen, der seiner Zeit und seiner Umwelt verhaftet ist, sie aber auch in Frage stellt.

Das Buch liefert eine detailreiche Beschreibung der Menschen und Orte an den Ufern des Mississippi und gibt ernüchternde und bissige Einblicke in die fest verwurzelten Verhaltensweisen dieser Zeit, insbesondere den Rassismus und die Sklaverei. Das Buch wird bisweilen selbst als rassistisch missverstanden, weil Jim durchweg als „Nigger“ bezeichnet wird.

Mark Twain übernimmt damit gewollt eine zu der Zeit gebräuchliche Anrede für Afroamerikaner, so wie er die handelnden Figuren auch in unterschiedlichen regionalen und subkulturellen Dialekten sprechen lässt. Dieser Ansatz wird heute kritisch diskutiert. In der 2011 durch den Verlag NewSouth veröffentlichten englischsprachigen Ausgabe des Buches wurde das Wort „Nigger“ im Text durch „Slave“ ersetzt.
Autorenporträt
Das Leben des großen US-amerikanischen Schriftstellers Mark Twain ist geprägt von Brüchen. Der am 18. November 1835 in Florida geborene Autor kam als sechstes Kind von John Marshall Clemens und seiner Ehefrau Jane Lampton unter dem Namen Samuel Langhorne Clemens zur Welt. Vierjährig zog er mit seiner Familie an den Mississippi in das Städtchen Hannibal, das später eine große in seinem bekanntesten Werk spielen sollte. Familie Clemens gehörte nicht zu den Begüterten. Der Vater war wirtschaftlich nicht erfolgreich, sodass er sogar Jenny, die einzige Sklavin, verkaufen musste. Letztlich zog die Familie bei einem Apotheker ein und sorgte dort anstatt der Mietzahlungen für die Instandhaltung des Hauses. Als der Vater im Jahre 1846 verstarb, verließ Samuel die Schule und begann eine Lehre als Schriftsetzer. Bereits zu dieser Zeit begann er zu schreiben. Seine Geschichte "The Dandy Frightening the Squatter" wurde sogar veröffentlicht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.01.2003

Magst du tote Ratten gern, Becky Thatcher?

Eigentlich ist die Sache klar: Ein Strich teilt die Schiefertafel auf dem Pult von Tom Sawyer und Joe Harper in zwei Hälften, und die Zecke, die hilflos auf der Tafel herumirrt, ist immer dem Jungen ausgeliefert, dessen Seite sie durchquert. Doch Joe spielt falsch; er stupst das Tier jedesmal mit einer Stecknadel an, wenn es in Toms Bereich überwechseln will. Und weil der Kampf um die Zecke die Aufmerksamkeit der Jungen völlig absorbiert, kommt die geballte Wut des Lehrers über die beiden Freunde, unerwartet wie ein Meteorit.

Zuvor war lange vom "schläfrigsten aller Tage" die Rede, vom "einlullenden Gesumm der fünfundzwanzig lernenden Schüler", so unerträglich, daß Tom sich wünscht, "irgend etwas Interessantes unternehmen zu können, damit die eintönige Zeit verginge". Denn das ist die Grundströmung, die den Erzählfluß dieses Romans antreibt, die ihn einfärbt und ihm seinen eigenen, unverwechselbaren Ton verleiht: Es ist das Leiden am Ereignislosen und der unbedingte Drang, den gleichmäßigen Ablauf des Lebens zu durchbrechen, ein Verlangen, das dem ganzen Südstaatenstädtchen auf die eine oder andere Weise zu eigen ist, niemandem aber so sehr wie Tom Sawyer.

Wunderliche Blüten treibt dieses Leiden. Es macht die Bevölkerung - oder wenigstens Tom und seine Freunde - für einige Tage zu Gottsuchern, zu Schatzgräbern, zu Piraten, zu Zaungästen der eigenen Beerdigung oder später zu Befreiern eines längst aus der Sklaverei entlassenen Farbigen. Toms Verlobung mit Becky Thatcher, eingeleitet durch einen bezaubernden Liebesdialog ("Magst du Ratten gern? Ich meine tote, die man mit einer Schnur um den Kopf schwingt"), ist Abenteuer und Zuneigung zugleich, und Mark Twains Schilderung dieser elementaren Aufregung vor dem Hintergrund des endlos heißen Sommers teilt sich sofort und unmittelbar mit.

"Tom Sawyers Abenteuer" und "Huckleberry Finns Abenteuer" sind bei Diogenes in einer schmucken Ausgabe erschienen, zwei Bände im Schuber, hinreißend illustriert von Tatjana Hauptmann. Die Übersetzung ist altbekannt und bisweilen etwas staubig, die Bilder atmen dafür eine zeitlose Frische, die sich wesentlich aus dem festen Vorsatz der Zeichnerin speist, sich nirgendwo anzubiedern: nicht bei den Erwachsenen, die solche schönen Bücher verschenken, und nicht bei den vermeintlichen Vorlieben der jugendlichen Leser. Mit der gleichen Ernsthaftigkeit wie Twain behandelt sie die Einwohner des Städtchens, und wenn sie die Kinder als schmutzstarrende, anmutige Wesen zeichnet, liegt darin ein Vermögen, das jede einzelne Illustration zu einem Albumblatt der Sehnsucht macht: nach einem Sommer voller Sensationen.

TILMAN SPRECKELSEN.

Mark Twain: "Tom Sawyers Abenteuer". "Huckleberry Finns Abenteuer". Aus dem Amerikanischen von Lore Krüger. Illustriert von Tatjana Hauptmann. Diogenes Verlag, Zürich 2002. Zwei Bände im Schuber, 816 S., geb., 26,90 [Euro]. Ab 10 J.

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"Überzeugt durch sehr gute Sprecher und klug eingesetzte Geräusch-Effekte." DIE RHEINPFALZ