Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: PS Ideengeschichte und politische Theorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 1588 in Malmesbury geborene Thomas Hobbes verändert mit seinem Werk „The Elements of Law“ (Naturrecht und allgemeines Staatsrecht in den Anfangsgründen)von 1640 mit einem Schlag die Grundlagen des politischen Denkens. Mit seinem Werk widerspricht er dem politischen Aristotelismus und Cicero. In der Antike und dem Mittelalter wurde in den Prinzipien des Naturrechts der beständig normative Charakter einer gültigen Ordnung gesehen, welche unabhängig von menschlichen Einflüssen war und trotzdem herrschaftliches Handeln als gerecht beurteilt. Cicero definierte das traditionelle Naturrecht als Gerechtigkeitsmetaphysik. Das bedeutet die Naturordnung ist ein gerechtes Gemeinwesen und für die menschliche Vernunft erkennbar. Naturrecht wird von ihm einfach als Recht der Natur definiert und steht im Kontrast zu dem von Menschen entworfenem Recht. Hobbes entwirft im Gegensatz hierzu nun einen mechanistisch-kausalen Naturbegriff, erläutert den Unterschied zwischen Natur und Politik, stellt sein Naturzustandstheorem auf. Dabei sind unter anderem wichtige „Eckpunkte“ die Selbsterhaltungstheorie und der negativen Freiheitsbegriff. Ich werde mich in der Arbeit hauptsächlich auf das Werk Leviathan beziehen. Es ist 1651 in England veröffentlicht worden. Dabei gehe ich zunächst auf die Anthropologie und den Naturzustand bei Hobbes ein, um dann später, die von Hobbes oft erwähnte, wichtige Trennung von Naturrecht und Naturgesetz zu erläutern. Zu Beginn ist die Frage zu klären, worin sich die Begriffe Recht und Gesetz im allgemein politischen Sinn unterscheiden. Die entsprechenden Definitionen fand ich in ausgesuchten Politiklexika. Hierbei ist Recht ein übergeordneter Begriff für verschiedene Ordnungssysteme zur Regelung des gesellschaftlichen Zusammenlebens und zur Konfliktvermeidung. Recht bildet also einen Rahmen, in dem sich die Bürger frei und legitimiert bewegen können. Das Reclam Lexikon der Politik definiert Gesetz als jeden Akt des Gesetzgebers, innerhalb eines demokratischen Rechtsstaates. Gesetze sind dabei die wichtigsten Steuerungsmittel. Die Kompetenz zur Gesetzgebung liegt entweder beim gewählten Parlament oder beim Volk. Aus der Definition ist schon zu erkennen, dass Recht die Vorraussetzung für Gesetz ist. Das ist ein wichtiger Punkt zum Verstehen der weiteren Arbeit.