Würden sie einem absoluten Laien ohne einschlägige Ausbildung und ohne jegliche Praxis den Entwurf, den Bau und die Inneneinrichtung eines anspruchsvollen Bauwerkes wie einer barocken Klosterkirche anvertrauen ? Und würden Sie ihn – wenn erfolgreich – in ihrer Korrespondenz lediglich als einen ,dazemallen in arbeith alda gestandtenen maler….’ bezeichnen ? Sollten sie diese Fragen verneinen und sich auch noch wundern, warum dieser nun erfolgreiche Architekt später nie mehr zu Bauvorhaben herangezogen wurde, dann stehen sie dort, wo der Autor dieser Arbeit begonnen hat, die tradierte Baugeschichte der ,Asamkirche’ zu Weltenburg zu hinterfragen. Die Darstellung dieses Barockjuwels als Gesamtkunstwerk der Asambrüder war ohne Zweifel ein Hauptargument jener Kräfte, die sich vor allem aus kulturellen Gründen letztendlich erfolgreich für die Wiederbesiedelung des 1803 aufgehobenen Klosters eingesetzt haben. Die Asamkunst ist auch heute Leitmotiv für den Besucherstrom der jährlich Hunderttausende zum Besuch der Benediktinerabtei am malerischen Donaudurchbruch anregt. Der Autor hat sich diesem Thema mehrere Jahre gewidmet und kommt nicht zuletzt auf Basis neuer Materialuntersuchungen zu einer neuen Baugeschichte, eine Geschichte von Asambrüdern lediglich als Freskanten und Stuckateuren.