Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,7, Universität Hildesheim (Stiftung) (Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Wirft man einen Blick auf die politische Nachrichtenerstattung dieser Tage, so wird man von der Erkenntnis beschlichen, dass ein rechtspopulistisches Ungeheuer in Europa auf dem Vormarsch ist. Bereits im Zuge der Wahlen zum Europaparlament im Mai 2014 wurde die Thematik der rechtsgerichteten Parteien artikuliert und es wurde deutlich, dass in vielen Nationalstaaten solchen Parteiungen über politisches Gewicht verfügen: In Frankreich sorgte der als rechtsextrem eingestufte Front National bei den Kommunalwahlen unmittelbar von den Europaparlamentswahlen für Aufsehen. In Dänemark war die Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) zehn Jahre lang Mehrheitsbeschafferin, in Finnland stellt die Partei Perussuomalaiset (Basisfinnen oder Wahre Finnen) gar den Außenminister. Die als rechtskonservative Partei eingestufte Fidesz-MPSZ (Ungarischer Bürgerbund) erzielte bei den letzten Parlamentswahlen in Ungarn eine Zweidrittelmehrheit und verfügt somit demokratisch legitimiert über eine verfassungsändernde Mehrheit (vgl. Spiegel Online 2014). Bereits diese kurzen Ausführungen zeigen auf, dass es in Europa - mit Deutschland im Zentrum – Tendenzen der Wählerschaft zu rechtsgesinnten Parteien gibt. Die Alternative für Deutschland (AfD) schickt sich an, diese rechtspopulistische Position zu besetzen. Die Relevanz des Themas einer Partei am rechten Rand gedeiht - zumal in Deutschland - auf historischen Boden. Aber auch im Zuge der bereits angeschnittenen Debatte der Rechtsorientierung in Europa ist es ein interessanter Forschungszweig, ob sich ebenfalls in der Bundesrepublik - welche gemeinsam mit Frankreich als „Motor der Integration“ der EU bezeichnet wird - eine Partei stabilisieren kann, die eher EU-kritische, dafür aber nationalstärkende Positionen vertritt. Ein weiterer relevanter Faktor besteht in der wissenschaftlichen Untersuchung der AfD, da diese vor allem in den Medien als rechtspopulistisch eingestuft wird. Dementsprechend wird die vorliegende Arbeit von der Frage geleitet, ob sich die Alternative für Deutschland in ihrer gegenwärtigen Präsenz als rechtspopulistische Partei darstellt. Diese Überlegungen führen in den komplexen Gegenstandsbereich der Parteienforschung, der einige interdisziplinäre Schnittpunkte aufweist....