Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Agenda 2010 stellt den wohl größten sozialpolitischen Wandel in der Geschichte der Bundesrepublik dar. Die These dieser Hausarbeit ist, dass sich in der sozialpolitischen Neuorientierung der Reform ein europaweiter Paradigmenwechsel manifestiert. Bis in die 1990er Jahre gab es innerhalb der EU Bestrebungen, die Gesetzgebungskompetenzen bezüglich der Sozialpolitik auf die europäische Ebene zu übertragen, um so dem gemeinsamen Binnenmarkt eine soziale Komponente zur Seite zu stellen. Diese Pläne wurden allmählich aufgegeben und ein neues sozialpolitisches Modell - das des „Dritten Wegs“ - rückte in den Vordergrund. In dieser Arbeit soll untersucht werden, inwieweit sich die sozialpolitischen Konzepte der EU und der Bundesrepublik an diesem „neuen“ Europäischen Sozialmodell (ESM) orientiert haben. Der erste Teil der Arbeit skizziert den Paradigmenwechsel innerhalb der Debatte um das Europäische Sozialmodell als politisch-normatives Integrationsprojekt. Ziel dieses Abschnittes ist es, die Grundprinzipien des neuen Europäischen Sozialmodells für die weitere Analyse herausstellen. Im anschließenden Teil wird untersucht, inwieweit sich die Grundprinzipien des neuen Europäischen Sozialmodells in den sozialpolitischen Strategien der EU und der Bundesrepublik niedergeschlagen haben. Für die Ebene der Europäischen Union soll exemplarisch die Lissabon-Strategie analysiert werden und für die Bundesrepublik die Agenda 2010. Die Analyse legt dabei einen inhaltlichen Fokus auf die Beschäftigungspolitik. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und ein kurzer Ausblick gegeben.