Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Rundfunk und Unterhaltung, Note: 1,7, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zeitalter der Massenmedien ist das Interview zu einer nicht mehr wegzudenkenden und mittlerweile eigenständigen Form der Informationsvermittlung geworden. Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Interviews. Netzer beispielsweise unterscheidet das Interview zur Person von dem zur Sache. Lüger spricht von Sach- sowie Meinungsinterviews. Ebenso kann in Radio-, Fernseh- oder Presseinterview unterschieden werden. In der vorliegenden Untersuchung wird versucht ein Künstlerinterview anhand eines Beispiels genauer zu analysieren und im Fazit auf Parallelen bzw. Unterschiede zu politischen Interviews einzugehen. Die Untersuchung beschäftigt sich mit einem Fernsehinterview zwischen der Reporterin Helge Philipp des Fernsehsenders ZDF und dem Schauspieler Klaus Kinski für die Sendung Drehscheibe vom 24.November 1971. Das Gespräch findet draußen im Freien an einem frühen Sonntagmorgen statt. Das Thema des Interviews befasst sich mit Kinskis bevorstehender Tournee Jesus Christus Erlöser. Klaus Kinski war auf die Darstellung psychopatischer und getriebener Charaktere spezialisiert und zählte in diesem Rollenfach auch international zu den gefragtesten Schauspielern. Sein exzentrischer Charakter reichte von liebenswürdiger Sanftheit bis hin zu fürchterlichen Zornausbrüchen mit wüsten öffentlichen Beschimpfungen, wodurch er in diesem Zusammenhang auch immer wieder aufgrund seines äußerst delikaten Interviewstils auf seine Person aufmerksam machte. Der arbeitshypothetische Ausgangspunkt dieser Analyse ist die Annahme, dass es sich hierbei um eine besonders aggressive Form des Künstlerinterviews handelt. Als Künstler anzusehen sind in dieser Untersuchung kreative Persönlichkeiten auf allen Gebieten der Kunst. Womit der Schauspieler Klaus Kinski, aufgrund seiner darstellenden Kunst durchaus in die Kategorie eines Künstlers einzuordnen ist. Zudem befasst sich diese Analyse, anders als in den Print- oder rein auditiven Medien, mit den gesamten Elementen, die ein Fernsehinterview ausmachen, das heißt sowohl mit audio- als auch visuellen Eindrücken, welche die direkte Beobachtung des gesamten Kommunikationsaktes ermöglichen. Außersprachliche (non-verbale), sowie verbale Informationen werden dadurch ebenso übermittelt, auf welche in dieser Analyse auch gleichermaßen eingegangen wird und so eine wichtige Rolle im gesamten Verlauf der Analyse spielen.