Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen (Geographisches Institut), Veranstaltung: Oberseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Entsprechend der Einbindung in das östliche Wirtschaftssystem erfolgte in der, nach dem zweiten Weltkrieg gegründeten DDR, der Aufbau der Landwirtschaft nach ideologischen und politischen Prinzipien der marxistisch-lenistischen Agrartheorie. Die Grundlage dieser Theorie war die von Marx aus der industriellen Entwicklung des frühen 19. Jahrhunderts abgeleitete Überlegenheit der Großbetriebe, die aufgrund ihrer Überlegenheit die Klein- und Mittelbetriebe verdrängen würden. Die Erzeugung pflanzlicher- und tierischer Produkte sollte daher nach dem Beispiel der industriellen Großproduktion umgestellt werden. Da die wirtschaftliche Macht in den Händen der SED lag war die Agrarwirtschaft eine Planwirtschaft mit der zentralen Planung und Leitung der wirtschaftlichen Aktivitäten und der kollektiven Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel (nach Bender u.a. 1989, S. 120). Staatliches und genossenschaftliches Eigentum sollte bestimmend sein und das Privateigentum aufgehoben werden. In mehreren Schritten wurde die landwirtschaftliche Nutzfläche nahezu vollständig (1949: 5,1% / 1980: 94,9% / 1988: 95,4%) in eine sozialistische Bewirtschaftungsform überführt.