Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Historisches Seminar), Veranstaltung: Nationalsozialistische Herrschaft in Südostniedersachsen. BS-Wob-SZ, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Machtergreifung Hitlers im Jahre 1933 ergab sich für die Hitlerjugend (HJ) eine neue Situation. Im Zuge der Gleichschaltung wurde sie zur einzigen Jugendorganisation des Dritten Reiches. Die Mitgliederzahlen explodierten. Stellte sie 1933 mit rund 55.000 Mitgliedern gerade mal 1% der Jugendlichen, wurde sie in den nächsten Jahren zu einer Massenorganisation mit Mitgliederzahlen in Millionenhöhe. Um das bewältigen zu können, musste sie einen enormen Apparat aufbauen, aber vor allem brauchte sie in kurzer Zeit auch eine zahlenmäßig und qualitativ adäquate Führerschaft. Bereits 1933/34 konkretesierten sich Pläne, wonach eine hauptberufliche Ausbildung zum Jugendführer in einer eigens dafür zu schaffenden Institution mit universellem und akademischem Charakter angestrebt wurde. Am 24. Januar 1936 wurde der Grundstein für die „Akademie für Jugendführung“ gelegt und 1939 wurde sie fertiggestellt. „Sie war äußerlich wie innerlich eine Mustereinrichtung mit modellhaftem, elitärem Charakter repräsentativer Prägung.“ Standort der einzigen Ausbildungsstätte dieser Art sollte Braunschweig werden. Aufgabe dieser Hausarbeit soll sein, herausstellen, warum die Akademie für Jugendführung eine „Mustereinrichtung“ war und welche Rolle sie im System der Hitlerjugend inne hatte. Dann soll danach gefragt werden, welche Bedeutung die Akademie für Jugendführung für die Stadt Braunschweig einnahm und warum sie sich gegen andere Bewerber bei der Standortvergabe durchsetzen konnte. Dazu soll in einem ersten Schritt die Darstellung der Konzeption der Akademie, auch hinsichtlich ihrer Relevanz in der Hitlerjugend der NSDAP und in ihrer architektonischen Ausführung, die Signifikanz und Wirkung dieser Einrichtung verdeutlichen. Im Weiteren ist dann der Stellenwert der Stadt Braunschweig im und für den Nationalsozialismus und insbesondere für die Hitlerjugend aufzuzeigen, bevor die Hintergründe beleuchtet werden, die zum Bemühen der Stadt um den Zuschlag und auch letztlich zur Standortwahl Braunschweig geführt haben. Als Grundlage dient dazu das einzige umfassende Werk „Die Akademie für Jugendführung der Hitlerjugend in Braunschweig“ von Jürgen Schultz.