Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Sozial- und Wirtschaftswissenschaften), Veranstaltung: Parteiensysteme im Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Türkei hat wieder einmal eine Krise durchlebt, die das Parteiensystem des Landes beinahe in ein Debakel gestürzt hätte. Im Zentrum stand dabei die AKP (Adalet ve Kalkınma Partisi), seit 2003 Regierungspartei und ausgestattet mit einer absoluten Mehrheit in der Großen Türkischen Nationalversammlung. Aufgrund angeblicher „antilaizistischer Bemühungen“ wurde ein Verbotsverfahren gegen die Partei eingeleitet. Die Klage wurde aber - mit einer geringen Mehrheit von einer Stimme - abgewiesen. Ist die AKP also eine moderne, konservative Partei oder eine fundamentalistisch ausgerichteter Verein, der die türkische Demokratie gefährdet? Um das zu klären, wird im Folgenden die innere Struktur sowie die programmatische Entwicklung der Partei analysiert. Leitend ist dabei die Frage, ob die ehemals fundamentalistische AKP sich zu einer konservativ/islamisch-demokratischen Partei entwickelt (hat) und in dieser Entwicklung zu Gemeinsamkeiten mit den konservativen Westeuropäischen Parteien wie etwa der CDU, die ihre Wertorientierung aus religiösen – allerdings christlichen - Grundpositionen ableitet, zu erkennen sind. Insoweit ist von besonderem Interesse, ob und wie stark die Säkularisierung der Partei ausgebildet ist.