Besser geht es nicht!
Besser kann man einen historischen Krimi nicht schreiben! Spannende Handlung, akribisch recherchierter Hintergrund in der Sprache der heutigen Zeit, aber mit Annäherungen an die damalige. Das ist wieder einmal eines der seltenen Bücher, die man langsam liest, damit das
Lesevergnügen nicht so schnell zu Ende ist.
Zum Inhalt: Gereon Rath hat an mehreren Fronten zu…mehrBesser geht es nicht!
Besser kann man einen historischen Krimi nicht schreiben! Spannende Handlung, akribisch recherchierter Hintergrund in der Sprache der heutigen Zeit, aber mit Annäherungen an die damalige. Das ist wieder einmal eines der seltenen Bücher, die man langsam liest, damit das Lesevergnügen nicht so schnell zu Ende ist.
Zum Inhalt: Gereon Rath hat an mehreren Fronten zu kämpfen. Seine Freundin Charlie kommt nach längerem Auslandsaufenthalt zurück nach Berlin. Sie fängt bei der Kripo als Kommissaranwärterin an, wo sie schon früher als Stenotypistin gearbeitet hat. Gereon möchte sie heiraten, das ist aber alles nicht so ganz einfach, wie sich herausstellt. Beruflich hat er auch so seine Schwierigkeiten, weil er gerne etwas unkonventionell ermittelt und auch wegen seiner geradlinigen, etwas naiven Einstellung zur Politik.
Eine Leiche wird im Aufzug des Hauses Vaterland gefunden. Ein Spirituosenlieferant ist dort offenbar ertrunken. Weil das schon mangels Wasser eigentlich unmöglich ist, wird in Richtung Mord ermittelt. Es stellt sich heraus, dass es in Deutschland schon einige ähnliche Fälle gegeben hat. Nach längerem Forschen findet man eine Verbindung der Toten und die Spur führt nach Masuren. Dieser Fährte folgt Kommissar Rath. Charlie ermittelt undercover im Haus Vaterland, kommt dabei einer Erpressung auf die Spur. Diese hat irgendwie auch mit einer Spirituosenfabrik in Masuren zu tun. Gereon Rath stößt auf einen 10 Jahre alten Mordfall in Masuren, bei dem vielleicht nicht alles so war, wie es schien. Und tritt mit dieser Vermutung einigen Leuten auf die Füsse, gerät selbst in Gefahr.
Mehr sollte man wirklich nicht berichten, um den hoffentlich vielen Lesern nicht die Spannung zu nehmen. Die dunklen Wolken, die sich im Jahre 1932 über ganz Deutschland, speziell aber über Berlin zusammenziehen, kann man sehr gut spüren. Mit dem Wissen der heutigen Zeit sind die Warnsignale nicht zu übersehen. Man kann aber auch gut verstehen, dass die Menschen der damaligen Zeit diese Zeichen nicht ernst genommen haben, hatten sie doch auch ein Leben und Aufgaben, die ihnen damals wichtiger erschienen.
Besonders hervorheben möchte ich noch die Liebe zum Detaíl, die Sorgfalt, mit der hier alles der Zeit entsprechend dargestellt wird. Das ist kein schnell heruntergeschriebener Roman, sondern ein Buch, das mit viel Sorgfalt zu einem harmonischen Ganzen gestaltet wurde. Ich werde kein zukünftiges Buch von Volker Kutscher verpassen!