Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Isolation und Allverbundenheit - Europäische Volksmärchen im Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Beschäftigt man sich mit den Märchen der Gebrüder Grimm, so wird man unweigerlich mit ihnen konfrontiert. Hexen treten im Märchen zahlreich auf und stehen dabei mit ihrer Verbindung zum Bösen und ihren übermenschlichen Fähigkeiten stets dem Märchenhelden gegenüber. Ziel dieser Arbeit ist es, die Darstellung der Hexe im Grimmschen Märchen zu untersuchen, um dabei mögliche Regelmäßigkeiten zu finden und zu erklären. Da die Hexe des Märchens zahlreiche Parallelen zu jenen Frauen aufweist, die während des Mittelalters und zu Beginn der frühen Neuzeit als Hexen verfolgt wurden, soll zunächst auf den historischen Hintergrund eingegangen werden. Dabei sind sowohl die soziale Stellung der Frau im Mittelalter als auch die Vorstellung von der Teufelsbuhlschaft und die Hexenverfolgung von besonderer Bedeutung. Im zweiten Teil der Arbeit soll die Darstellung der Hexe in einigen ausgewählten Märchen der Gebrüder Grimm genauer untersucht werden. Zu diesen Märchen zählen Brüderchen und Schwesterchen, Das blaue Licht, Das Rätsel, Hänsel und Gretel und Rapunzel. Sie wurden ausgewählt, da sie durch zahlreiche Unterschiede ein vielseitiges Bild von der Hexe als Märchenfigur ergeben, aber dennoch Gemeinsamkeiten erkennen lassen. Zuletzt soll im Zusammenhang mit der Darstellung ebenfalls auf die tatsächliche Bedeutung der Hexe für die Handlung, sowie ihre Rolle im Märchen eingegangen und in einem abschließenden Fazit das Ergebnis der Arbeit zusammengefasst werden. Bei der Recherche und Textarbeit wurden folgende Werke besonders stark genutzt und zu Rate gezogen: Die 1977 bei Suhrkamp erschienene Text- und Materialsammlung mit dem Titel „Aus der Zeit der Verzweiflung. Zur Genese und Aktualität des Hexenbildes.“, geschrieben u.a. von Becker, Bovenschen, Brackert; sowie die 2005 erschienene 11. Auflage Max Lüthis „Das europäische Volksmärchen“ und die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, herausgegeben von Heinz Rölleke und 1980 in Stuttgart erschienen.