Das Buch bricht aus der herkömmlichen philosophischen Schriftstellerei radikal aus. Es bindet sich weder an eine Einheit des Themas noch der Methode, noch des Stils. Es vertritt keine Lehre und propagiert keinen Sinn. Die Kurztexte aus zwei Jahrzehnten stehen - auch nicht chronologisch geordnet - zufällig nebeneinander und sind in keiner Weise aufeinander abgestimmt. Es ist deshalb unwichtig, in welcher Reihenfolge sie gelesen werden. Schreiben wird verstanden als ein Experiment, auf das der Leser in seiner Weise eingeht, und Philosophie als experimentelles Denken, dessen stärkste Qualitäten die Freiheit von allen Strickmustern und die Widerrufbarkeit sind. Dennoch sind diese »Texte ohne Botschaft« ganz konkret, ob sie nun von der Philosophie, der Religion, den Künsten und Wissenschaften oder von den alltäglichen Dingen und der Politik handeln. Sie urteilen meist scharf und unversöhnlich, so etwa gegen Popper, Adorno, Pasolini, Heidegger, Reich-Ranicki u.a., und sie wagen sich in scheinbar absurde Konsequenzen vor. Die Vielfalt der aufgegriffenen Themen macht das Buch reich, die Relevanz der Gegenstände gehaltvoll, die Kürze der Texte unterhaltsam und die Prägnanz des Denkens und der Sprache immer wieder überraschend.
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