Das wahre Schicksal der Ehebrecherin Elisabeth von Plotho hat zwei der bedeutendsten deutschen Schriftsteller ihrer Zeit zu Romanen angeregt: Theodor Fontane zu seiner "Effi Briest", Friedrich Spielhagen zu "Zum Zeitvertreib". Spielhagen, ein liberaler, demokratischer Geist, war zu seiner Zeit bekannter als Fontane. Seine aufrichtige Haltung und sein unbestechlicher Blick fand auch bei politischen Gegnern wie Bismarck Anerkennung, literarisch ist er Vorläufer der Berliner Moderne. Fontane wandelte das Ehebruchmotiv gegenüber der historischen Wirklichkeit stark ab, Spielhagen blieb sehr viel näher dran, und zwar bewusst. Denn "Zum Zeitvertreib" erschien später als "Effi Briest". Fontane macht aus dem Stoff eine Art Gretchentragödie seiner Zeit; Spielhagen dagegen wollte der Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Über die "arme Effi" ist schon manche Träne vergossen worden, bei Klotilde dürfte das eher selten vorkommen - dafür erfährt man durch Spielhagen mehr über die gesellschaftliche Wirklichkeit im Fin de siècle. Vor allem spielt bei ihm die Frau eine viel stärkere Rolle: die der Femme fatale ...
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