Generationserzählungen stellen die Geschichte im Fokus von Familiengeschichten dar, entwerfen Gegenwartsanalysen und Zukunftsvisionen. Um die Irritationen und Leerstellen im gegenwärtigen kulturellen Verhältnis zwischen den Generationen narrativ zu erfassen, kommt die Vergangenheit als fragiles Gebilde - einschließlich des Verschwiegenen und Vergessenen - zur Sprache. Die vorliegende Studie erkundet die Reflexion auf diese fragile Zeitform und ihre innovativen Erzählformate: Nach einem historischen Einblick in die Gattungstradition rücken die inkommensurablen Aspekte des Vergangenen im Modus der Nachträglichkeit, des Traumas, der Asynchronisierung und der Ausnahmezeit der Feier in den Blick. Damit eröffnen neuere Generationserzählungen die Möglichkeit zur Erkundung einer ,anderen', dem Eindruck der Beschleunigung und fortlaufenden Wandlung gegenüber beharrlichen Gegenwart und ihrer literarischen Repräsentationen.
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