Die Gesellschaft, in der wir leben, zeigt sich als abstraktes Gebilde aus weit verzweigten Handlungsketten. Die Einzelnen verwachsen mit ihren Spezialfunktionen, entwickeln einen moralisch indifferenten Funktionsstolz und spalten die langfristigen Folgen ihres Handelns von sich ab. Je länger diese Praxis währt, desto mehr entfaltet sie ihre zerstörerische Wirkung. In seinem Essay analysiert Wolfgang Engler die abstrakte Wahrheit, die die Funktionslogik des Systems zur Norm erhebt, und er sucht nach Spuren einer konkreten - einer anderen - Wahrheit. Sie berichtet von dem, was man nicht zu tun bereit ist, weil man die ausgrenzende Unterscheidung zwischen Selbst- und Fremdinteresse, auf der das Spiel beruht, nicht mitmacht. Diese Wahrheit gilt als die der Schwachen, der Zauderer, der Versager. Höchste Zeit, sie von ihrem Stigma zu befreien - anhand von Erzählungen, die ihre Stärke offenbaren: sich in einer Welt, die es genau darauf anlegt, nicht korrumpieren zu lassen.
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