Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: Gut (12 Notenpunkte bzw. "2+"), Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: "Mensch und Natur - Eine konfliktreiche Beziehung (16.-19. Jh.)", Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Jahrtausenden schon versucht der Mensch sich das ihn umgebende Universum zu erklären. Verschiedenste Deutungen von Naturphänomenen wurden entworfen und wieder verworfen, bis in der Neuzeit die ersten „echten“ Wissenschaften entstanden. Doch worauf basierten diese Vorstellungen von der Welt, welche Auswirkungen hatten sie? Ausgehend von den philosophischen Ansätzen der Antike, wurde das Weltbild während des Mittelalters und in der Frühen Neuzeit immer weiter entwickelt. Prägend waren dabei sowohl mystisch-okkulte als auch religiöse Theorien und Glaubensansätze. Natürlich wurde auch versucht einen Nutzen aus der Natur und den vermeintlichen Erkenntnissen zu ziehen, sei es aus religiösen, finanziellen oder machtpolitischen Interessen. Als besonders bedeutsam sind daher zwei Bereiche zu nennen, die das Leben der Menschen aber auch die Entwicklung der späteren Wissenschaften stark beeinflussten. Den einen Bereich stellt die Astrologie dar, welche mit der heutigen „Horoskopie“ in diversen Zeitschriften nur wenig zu tun hatte. Zum anderen tritt als besonders markant die Alchemie hervor, welche bis zu einem gewissen Grad durchaus als Vorläufer der späteren Chemie angesehen werden darf. Beide Bereiche basierten auf einem festen Regelwerk und waren somit vollwertige (Vor)Wissenschaften - wenn auch nicht im heutigen Sinne. Ihre enge Verknüpfung miteinander war aufgrund der kosmologischen Vorstellungen zwingend notwendig, zugleich wirkte sie aber auch förderlich für beide Bereiche, die teils im Ansehen, teils in den Erkenntnissen voneinander profitierten. Im Rahmen dieser Arbeit wird das Weltbild - die Kosmologie und die damit verbundene Elementenlehre - des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit untersucht werden. Die damit einhergehenden Formen der frühen Wissenschaften Alchemie und Astrologie werden den Schwerpunkt der Untersuchung bilden. In einem weiteren Punkt wird die philosophische Ebene behandelt werden, welche in der Metaphysik als philosophischer Grundlage dieser Wissenschaften ihren Niederschlag fand. Der zentrale Aspekt der Untersuchung wird in der Frage bestehen, welche Bedeutung ein solches Denken durch derartige Einstellungen zum Kosmos und damit zur Natur hatte. Eine möglicherweise veränderte Sicht in der Neuzeit ist hierbei von besonderem Interesse. Räumlich wird sich die Arbeit auf Europa beschränken.