Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Filmgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Warum und inwiefern inspirierten die "angry young men", also Schriftsteller und Theaterregisseure der englischen Nachkriegszeit wie John Braine, Alan Sillitoe oder John Osborne, die Filme des Free Cinema und der New Wave? Vorliegende Hausarbeit analysiert die sozialhistorischen Hintergründe des Free Cinema, der New Wave und ihrer jeweiligen Helden. "Free Cinema" ist eine Bewegung des britischen Films, die erstmals im Februar 1956 in Erscheinung trat. Ursprünglich waren darunter sechs Filmprogramme zu verstehen, die in den Jahren von 1956 bis 1959 im National Film Theatre in London uraufgeführt wurden. Dabei handelte es sich um eine Reihe von Kurzfilmen mit stark dokumentarischem Duktus, deren Urheber unter anderem die Filmemacher John Fletcher, Gavin Lambert, Walter Lassally, Lorenza Mazzetti, John Schlesinger, Lindsay Anderson, Karel Reisz und Tony Richardson waren. Insbesondere die letzten drei dieser Regisseure gelten auch für die britische New Wave (1959-1963) als Schlüsselfiguren, in die das Free Cinema gegen Ende der 1950er Jahre mündete. In beiden Bewegungen waren sie es, die für einen sozialkritischen und offen politischen Film eintraten, der sich mit dem alltäglichen Leben und den Problemen der bis dahin im britischen Film drastisch unterrepräsentierten Arbeiterklasse beschäftigen sollte. Als grundlegende Inspiration erwies sich in diesen Zusammenhängen die Verbindung zu den Vertretern der zeitgenössischen Literatur und des Theaters, den "angry young men", unter anderem John Braine, Alan Sillitoe oder John Osborne, die sich ebenfalls mit den Klassenkonflikten der britischen Nachkriegsgesellschaft befassten. So basieren alle Filme des Free Cinema und der New Wave auf Werken dieser Schriftsteller und Theaterregisseure.