Tirol 300 Jahren: Der Deserteur Johann List kann nur mit Mühe einem Bauern entkommen, der ihn schwer verletzt hat. Er schleppt sich durch die winterlichen Tiroler Berge und Wälder, bis er in ein abgeschiedenes kleines Dorf gelangt. Dort empfängt man ihn mit Misstrauen und würde ihn am liebsten im
Schnee erfrieren lassen, denn neue Menschen bedeuten immer Veränderungen, zum Guten oder zum…mehrTirol 300 Jahren: Der Deserteur Johann List kann nur mit Mühe einem Bauern entkommen, der ihn schwer verletzt hat. Er schleppt sich durch die winterlichen Tiroler Berge und Wälder, bis er in ein abgeschiedenes kleines Dorf gelangt. Dort empfängt man ihn mit Misstrauen und würde ihn am liebsten im Schnee erfrieren lassen, denn neue Menschen bedeuten immer Veränderungen, zum Guten oder zum Schlechten. Elisabeth, die Tochter eines reichen Bauern erbarmt sich Johanns und pflegt ihn gesund.
Da man ihn mitten im Winter nicht fortschicken kann, nimmt Elisabeths Vater Johann bis zum Frühjahr als Knecht zu sich. Schon bald jedoch ahnt Johann, dass das Dorf ein düsteres Geheimnis hütet. Vermummte Gestalten lauern in den finsteren Wäldern, Kühe verschwinden und werden mit aufgeschlitztem Bauch aufgefunden und man verwendet zu den Gebeten einen seltsamen Zusatz „Beschütze uns vor ihnen.“
Es kommt wie es kommen muss Johann verliebt sich in die Tochter des Bauern und kann seine Nase nicht aus den Geheimnissen der Dorfgemeinschaft lassen. Als sich auch noch fremde Soldaten im Dorf einquartieren eskaliert die Situation.
Die Autoren Bastian Zach und Matthias Bauer kommen beide aus dem Fernseh bzw. Verlagsgeschäft und so liest sich das Buch auch, wie eine Vorlage zu einem Film. Die Handlung ist klar und geradlinig, die Atmosphäre düster, es gibt die obligatorische Liebesgeschichte und natürlich ein düsteres Geheimnis.
Insgesamt sehr bedrückend und spannend reißt einen die Geschichte mit. Mal will das Geheimnis zusammen mit Johann ergründen.
Das Geheimnis an sich, lässt die Geschichte, dann leider ein wenig in den Fantasy Bereich abdriften. Erklärt wird es nie genau, es ist einfach.
Man merkt beim Lesen, dass dies ein Österreichisches Buch aus einem österreichischen Verlag ist, etwas was man als Deutscher selten in die Hand bekommt. Es wimmelt von Worten, die man als Deutscher nicht kennt wie, Feitel – Taschenmesser, Tuchent- Bettdecke (S. 33), selchen – räuchern (S. 41), Jause (S. 61), Brennsuppe (S. 65), gekampelt (S. 71), Martlerl (S. 111), Bloche (S. 113), Brotscherz (S. 136), Haue (S. 193), Gschrappen (S. 204). Diese Worte vermitteln eine authentische Atmosphäre, die jedoch auf S. 248 jäh durch einen sehr modernen Denglischen Grammatikfehler gestört wird: Textpassagen in Deutsch – es heißt auf Deutsch.
Atmosphärisch dicht und spannend, aber irgendwas fehlt. Schwer zu greifen, aber irgendwie wirkte die Geschichte teils unvollständig. Teils lag es an den Familienverhältnissen, die nicht sauber geklärt waren und plötzlich taucht da ein Bruder auf, der vorher nie erwähnt wurde, aber pünktlich genug, um gleich mal zu sterben, das wirkte irgendwie unfertig.