Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Der primäre Impuls zu der vorliegenden Studie geht von den neuen Medien aus. Darunter werden im Folgenden die durch das Internet, genauer dem sogenannten Chat und den social networks generierten Kommunikationsräume und besonders deren sprachliche Realisationsformen verstanden. Schon ein erster flüchtiger Blick zeigt, dass die in diesen beiden Bereichen verwendete Sprache Eigentümlichkeiten aufweist, die mit den herkömmlichen linguistischen Kategorien von Mündlichkeit und Schriftlichkeit nicht problemlos erfasst werden können. In meiner Untersuchung will ich deshalb der Frage nach gehen, ob und inwiefern sich dieser erste Eindruck bestätigen lässt. Ziel der Arbeit ist es zu klären, inwieweit sich die dort präsentierten sprachlichen Äußerungen mit den herkömmlichen linguistischen Kategorien erfassen lassen oder ob sie auf Grund ihres verschmelzenden Charakters von gesprochener und geschriebener Sprache in neuartigen Formen realisiert werden, die ein modifiziertes begriffliches Instrumentarium zu ihrer sachadäquaten Erfassung verlangen. Zum anderen stellt sich die Frage, ob und in welchem Ausmaß diese zunächst hypothetisch angenommene neue Realisationsform von Sprache die herkömmlichen Bereiche mündlicher und schriftlicher Kommunikation im Zuge vertikalen Sprachkontakts beeinflusst und ob sich eine Interdependenz zwischen allen drei konzeptionellen Ausprägungen entwickelt. Dazu analysiere ich anhand von empirischen Fallstudien die mediale Realisation von Sprache im SchülerVZ. Das SchülerVZ ist das mitgliederstärkste soziale Netzwerk Jugendlicher im deutschen Sprachraum. Zur Erforschung der Besonderheiten der Kommunikation unter Jugendlichen, soweit sie verschriftlicht ist, empfiehlt sich dieses Medium insbesondere deshalb, weil es durch bestimmte Sicherheitsmaßnahmen dem Zugriff und der Einsichtnahme Erwachsener so gut wie entzogen ist. Außerdem hat dieses Medium gegenüber dem Chat, dessen Kommunikationsstrukturen von der linguistischen und soziolinguistischen Forschung schon häufig zum Gegenstand der Untersuchung gemacht worden ist, den Vorteil, dass die dort anzutreffende Kommunikation in Form von konservierten Beiträgen zur Verfügung steht und sich damit in authentischer und gleichzeitig dauerhaft überprüfbarer Form als Material anbietet.
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