In Richards Haus laufen die Weihnachtsvorbereitungen auf Hochtouren. Doch ihn plagt der graue Star, und in letzter Zeit hat er düstere Gedanken. Er wartet auf »die Ankunft Gottes in dieser gottlosen Finsternis«. Seine Frau dagegen möchte ein friedliches Familienfest feiern. Das Mahl missrät gründlich: Der Schwiegertochter platzt die Fruchtblase, der Sohn kifft, das Geflügel fängt Feuer. Irdisch und gottlos, denkt Richard. Nur Timo, sein 16-jähriger Enkel, ist anders. Tief, klug, frühreif - wie er selbst, damals in Berlin, in den Dreißigern. Zur heiligen Stunde scheint sich Richards Prophezeiung zu erfüllen: Plötzlich sind da Rauch und Licht und eine Gestalt, die überirdisch und gewiss nicht gottlos ist. Er ist ein engagierter Journalist und vielzitierter Erfolgsautor. Dass Matthias Matussek auch ein Erzähler mit Witz und Passion ist, beweist er mit seinem Roman, in dem er seiner Lebensfrage nachgeht: Warum glauben wir eigentlich nicht, was doch nicht zu übersehen ist?