Die Monografie widmet sich der literatur-, form- und gattungsgeschichtlichen Untersuchung des umfangreichsten in altaramäischer Sprache erhaltenen weisheitlichen Spruchkorpus. Die Papyri, auf denen sich die Sammlung in ihrer ältesten Traditionsstufe erhalten hat, wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Kontext einer jüdisch-aramäischen Militärkolonie auf der Nilinsel Elephantine im Süden Ägyptens aufgefunden und datieren in die Mitte des fünften vorchristlichen Jahrhunderts. Die Sprüche Achikars, ihrerseits eines der beliebtesten und wirkungsgeschichtlich bedeutsamsten Sujets der spätantiken orientalischen Weisheitsliteratur, sind auf diesen Papyri mit einer weisheitlichen Lehr-Erzählung späteren Entstehungsdatums verbunden. Trotz ihrer überragenden literatur- und formgeschichtlichen Bedeutung wurde die Spruchsammlung bislang fast ausschließlich hinsichtlich ihrer dialektgeografischen Eigenheiten und ihrer Grammatik untersucht, nicht jedoch in literaturvergleichender Perspektive. Mit der nun vorgelegten Monografie versucht der Verfasser, diese Forschungslücke zu schließen und besonders die wichtigen literarischen und formalen Querverbindungen zur alttestamentlichen Weisheitsliteratur vor dem Hintergrund der verwandten Traditionshorizonte zu erhellen. Daraus ergeben sich weitreichende Einsichten in die orts- und kulturübergreifenden Charakteristika des (frühjüdischen?) weisheitlichen Diskurses und mögliche formale und literarische Beziehungen zu zentralen alttestamentlichen Weisheitstexten.
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