Die Bewertung und Behandlung des Menschen im Betrieb als bloße "Arbeitskraft" darf heute als grundsätzlich überholt, wenn aller dings auch noch lange nicht als in der Praxis überwunden gelten. An die Stelle jener alten, vom mechanistischen Erfolgsdenken dik tierten Einstellung beginnt allmählich eine neue Vorstellung vom Menschen im Betrieb zu treten, die in diesem nicht nur den Arbeiter, sondern im Arbeiter auch den Menschen zu sehen und zu würdigen versucht. Die Bemühungen um eine soziale Betriebsgestaltung, die aus einer solchen Wandlung des Aspekts erwachsen sind, verlangen eine inten sivere Beachtung, Untersuchung und Förderung auch der menschlichen Beziehungen zwischen den Mitarbeitern im Betrieb. Im Blickfeld solcher Bestrebungen stand bisher hauptsächlich der Einzelmensch, der einzelne Arbeiter. Nun ist zwar der Mensch ein Einzelwesen, ein Individuum, das auch im Betrieb als solches arbeitet, handelt und sich verhält und deshalb auch individuell behandelt werden will und soll. Aber jeder Arbeiter im Betrieb ist gleichzeitig auch Angehöriger eines Kollektivs, Mitglied einer bestimmten Arbeitsgruppe. Die Ge bundenheit des Arbeiters in der Gruppe und seine Verbundenheit mit ihr ist eine Tatsache von entscheidender Bedeutung für seine Leistungsbereitschaft, seine Leistungsfähigkeit und auch sein mensch liches Verhalten im Leben des Betriebes. Die Art und die Bedeutung dieser sozialen Wechselbeziehungen und Wechselwirkungen zwischen Einzelmensch und Gruppe im Betrieb dem Betriebspraktiker, der an leitender ,und verantwortlicher Stelle steht, zusammengefaßt darzustellen und ihm praktische Vorschläge für ent sprechende betriebsnotwendige Maßnahmen zu machen, das ist die Auf gabe, welche sich die vorliegende Arbeit gestellt hat.
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