Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1,3, Universität Erfurt (Staatswissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Krieg/War, Sprache: Deutsch, Abstract: Solange Menschen bereits Kriege führen, solange hat Technik ihren Kampf gegeneinander beeinflusst. Es ging stets darum, seine eigenen Soldaten bestmöglich zu schützen und gleichzeitig dem Feind größtmöglichen Schaden zuzufügen. Dies ist die fundamentale Logik eines jeden Krieges. Aus diesem Grund entwickelten die Germanen ihre Speere, die Römer ihre Katapulte und im Mittelalter konnten die Krieger mit der Armbrust oder dem Langbogen vortrefflich aus langer Entfernung heraus ihre Feinde unschädlich machen. Auch die Interkontinentalraketen des Kalten Krieges folgen derselben zerstörerischen Logik: Andere Töten, am besten, ohne selbst getötet zu werden. Drohnen fügen sich nahtlos in die Historie dieser Waffen ein. Sie sind quasi schlicht die Katapult- oder Armbrustvariante des Hochtechnologiezeitalters. In diesem Statement soll es daher nicht darum gehen, Drohnen aufgrund ihrer Fähigkeiten zu einer besonders gefährlichen oder komplett neu erfundenen Waffengattung zu erklären – was sie nämlich nicht sind. Vielmehr soll auf den folgenden Seiten argumentiert und erläutert werden, wie und warum Drohnen die Art, wie wir Kriege führen, verändern werden. Denn obwohl Menschen andere Menschen schon sehr lange aus großer Entfernung töten oder überwachen können, werden Drohnen die Dimensionen, in denen beides geschieht, verschieben. Eine Drohne ist wesentlich billiger als ein Spionage-Satellit, schwieriger zu orten als ein Kampfjet und weitaus einfacher zu ersetzen als ein menschlicher Scharfschütze. Die Hemmschwelle eines kriegerischen Akts wird dadurch gesenkt. In der Forschung spricht man in diesem Zusammenhang von einer Transformation des Krieges und von einer wachsenden Asymmetrie der Konflikte. Als asymmetrisch kann ein Konflikt beschrieben werden, „in dem ein qualitativ als auch technisch überlegener Akteur auf einen sowohl qualitativ als auch technisch unterlegenen Akteur trifft [...].“ Drohnen verstärken also das Kräfteungleichgewicht zwischen verschiedenen Kriegsparteien, wenn nur eine Seite über solche Waffen verfügt. Der Hauptteil dieses Statements ist in drei Punkte unterteilt. Im ersten wird versucht, darzulegen, wie Drohnen den Effekt der Asymmetrie des Krieges verschärfen. Im zweiten Teil soll es darum gehen, wie und ob Drohnen zu einer Entkopplung von Krieg und Krieger beitragen können. Im dritten Teil wird die Auswirkungen der Drohnen auf den unterlegenen Gegner beleuchtet.