Christians Leben ist endlich ruhiger geworden. Seine Beziehung mit Carole und die vom Vater geerbte Brasserie laufen super. Es könnte also so schön sein, wenn da nicht seine überdrehte Mutter Edda wäre. Diese hat sich vor Wochen selbst eingeladen, um ihre Memoiren zu schreiben, mischt sich in
Christians Leben ein und reist einfach nicht wieder ab.
Also quartieren Christian und Carole Edda…mehrChristians Leben ist endlich ruhiger geworden. Seine Beziehung mit Carole und die vom Vater geerbte Brasserie laufen super. Es könnte also so schön sein, wenn da nicht seine überdrehte Mutter Edda wäre. Diese hat sich vor Wochen selbst eingeladen, um ihre Memoiren zu schreiben, mischt sich in Christians Leben ein und reist einfach nicht wieder ab.
Also quartieren Christian und Carole Edda kurzerhand in die Auberge von Madame Grisell ein. Die beiden Frauen verstehen sich prima. Doch eines Nachts beobachtet Edda, wie Madame Grisell Besuch von einer Limousine bekommt, die ein weißes Päckchen abholt. Drogen? Einige Nächte später hört sie wieder ein Geräusch vom Parkplatz, sieht die Limousine davon rasen und am nächsten Morgen ist Madame Grisell tot! Gestorben an einer Überdosis.
Für die Polizei sieht es so aus, als hätte Edda Madame Grisell umgebracht oder wäre zumindest ihre Dealerin gewesen, denn die Polizei findet einen Joint bei ihr („Entspannungskraut“ lt. Edda, verordnet von ihrem Yogi).
Zum Glück wird dieser Vorwurf sehr schnell entkräftet, gibt es doch genügend andere Verdächtige. Da ist zum einen Hugo Tendier, Madame Grisell´s bisher unbekannter Sohn, der plötzlich auftaucht und in der Drogenszene verwurzelt ist, oder Madame Fleurie mit ihrem dubiosen Blumengroßhandel ...
„Die Auberge“ ist zwar die Fortsetzung von der „Brasserie“, aber die beiden Romane können unabhängig voneinander gelesen werden. Die Person werden hier noch mal kurz vorgestellt und die Vorgeschichte erwähnt und dann geht’s auch schon los mit der wirklich spannenden Handlung.
Der Roman lebt von den liebenswerten Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten. Die Luft, das Wasser, die Farben, die Gerüche, das Essen, der Wein – ich habe das Gefühl, mittendrin zu sein. Einfach wundervoll.
Ich liebe die Protagonisten, sie sind alle toll. Das Highlite ist Edda. Sie hat sich nie angepasst und ein sehr bewegtes Leben geführt (heute würde man sagen als Starlet). In ihrem Herzen und in ihrem Kleidungsstil ist sie jung geblieben. Sie braucht nur morgens eine Stunde im Bad für die „Spachtelarbeiten“ (O-Ton Edda), damit ihr Gesicht zu ihrer inneren Einstellung passt. Und sie schreckt auch nicht davor zurück, einer jungen Polizistin (die sie eigentlich verhören soll) erst eine Typberatung und später dann einen passenden Lippenstift zukommen zu lassen. Aber man kann ihr einfach nicht böse sein. Edda macht die Dinge eben auf ihre ganz eigene Art und Weise und kommt trotzdem, oder gerade deswegen zum Ziel. Und wenn es wirklich mal hart auf hart kommt, kann man sich 100 %ig auf sie verlassen. Sie bewahrt die Ruhe, behält den Überblick und rettet mit ihrem nicht immer überlegten Eingreifen so manche Situation.
Ich habe mich von der „Auberge“ sehr gut unterhalten gefühlt und möchte es allen Krimi- und Provence-Fans ans Herz legen. Außerdem hoffe ich, dass wir Christians, Carols und Eddas Leben in weiteren Büchern verfolgen können.
Eine Warnung hätte ich dann aber doch noch: Achtung! Genießen Sie dieses Buch nicht während der Fastenzeit, einer Diät oder wenn Sie sich gerade den Alkohol abgewöhnen wollen ;-).