Vincenzo Ferrone sieht das Phänomen der Aufklärung unter dem doppelten Blickpunkt einerseits der philosophischen und kulturellen Erarbeitung eines neuen Menschenbildes, andererseits unter dem Aspekt der politischen Durchsetzung dieses revolutionären Entwurfs, der in der Entwicklung und Formulierung der Menschenrechte gipfelt – dem kostbarsten Vermächtnis der Aufklärung. Ferrones fulminante Studie entstand aus einer Reihe von Vorlesungen am Collège de France, in denen der komplexe und widerspruchsvolle Weg der europäischen Aufklärung nachgezeichnet wird, ohne je die eigentliche Leistung dieser einzigartigen Geistesströmung aus den Augen zu verlieren: es geht um nichts weniger als um die Emanzipation des Menschen durch den Menschen, um die konkrete Durchsetzung einer gerechten Gesellschaft freier und gleicher Bürger, um das Ideal der selbstverantwortlichen Gestaltung der eigenen Lebenswelt.