Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 3,0, Fachhochschule Dortmund (Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit thematisiert die Aufklärung der NSU Morde aus der Perspektive der Opfer. Es werden drei unterschiedliche Berichte vorgestellt, die sich mit dem NSU-Komplex nachträglich beschäftigt haben. In den Berichten geht es hauptsächlich um eventuelle Fehler und Versäumnisse der Ermittlungs- beziehungsweise Sicherheitsbehörden. Es kann grundsätzlich festgestellt werden, dass im Bericht der Untersuchungsausschüsse des Bundestags die Opferperspektive fast gänzlich fehlt. Der Parallelbericht zivilgesellschaftlicher Organisationen geht in seiner Kritik am 19.-22. Staatenbericht etwas weiter, jedoch auch dort wird die Opferperspektive nur angeschnitten. Der Macpherson Bericht aus Großbritannien kann hierzu als Meilenstein in Bezug auf den Umgang und die daraus gelernten Fehler, als Orientierung auch für die deutsche Behördenarbeit herhalten. Die Taten des NSU waren die größte rechtsextreme Terrorserie in Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg. Aufgeklärt konnten diese erst nach dem Tod zweier Hauptfiguren. Aufgearbeitet wurde der Fall von verschiedenen politischen Strukturen, zivilgesellschaftlichen Akteuren und der Wissenschaft. Hierbei ging es oft um die fragwürdige Rolle des Verfassungsschutzes, das Ermittlungsversagen der Polizei und die Täter selbst. Oft zu kurz kam dabei aber die Perspektive der Opfer. Deshalb soll diese Arbeit aufzeigen, wie Angehörige die Aufklärung der NSU Morde durch Ermittlungs- beziehungsweise Sicherheitsbehörden erlebt haben und weiter erleben. Diese Einblicke sollen verdeutlichen, wie die Opfer ein zweites Mal zu Opfern gemacht wurden, indem die ganzen Jahre über die Täter im Umfeld der Opfer gesucht und vermutet wurden.
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