Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 2,0, Bergische Universität Wuppertal (Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung, Prof. Dr. Stefan Thiele ), Veranstaltung: „Aktuelle Fragen der Rechnungslegung und Prüfung– Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz“, Sprache: Deutsch, Abstract: Latente Steuern, Timing-Konzept, Temporary-Konzept, Abgrenzungsmethode (deferred-method), Verbindlichkeitsmethode (liability-method), Steuerabgrenzung nach HGB de lege lata, Aktive latente Steuern, Konzeption der Steuerabgrenzung nach HGB de lege ferenda, BilMoG 1. Einleitung 1.1 Problemstellung Die nationalen Rechnungslegungsnormen erleiden gegenwärtig einen Bedeutungsverlust durch die zunehmende Orientierung an internationale Normen wie dem IAS. Dies geht soweit, dass bedeutende Volkswirtschaften wie Kanada und Australien einen Übergang auf internationale Rechnungslegungsnormen planen. In der EU besteht sogar bereits seit 2005 für bestimmte Unternehmen die Pflicht einen IFRSAbschluss aufzustellen. Aufgrund dieses ansteigenden Drucks und zahlreicher umzusetzender EU-Richtlinien plant nun auch die BRD das Bilanzrecht zu modernisieren und zwar durch das BilMoG. Dies stellt die größte Reform der handelsrechtlichen Rechnungslegung seit dem BiRiLiG von 1985 dar.1 Das Ziel des BilMoG besteht darin, „das bewährte HGB-Bilanzrecht zu einer dauerhaften und im Verhältnis zu den internationalen Rechnungslegungsstandards vollwertigen, aber kostengünstigeren und einfacheren Alternative weiter zu entwickeln.“2 Eine umfangreiche Neuerung des BilMoG betrifft die Steuerabgrenzung gem. der §§ 274 und 306 HGB. Infolgedessen soll die Abgrenzung latenter Steuern internationalen Grundätzen folgen.3 Die hier vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der Modernisierung des § 274 HGB durch das BilMoG und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Bilanzierung aktiver latenter Steuern im Einzelabschluss. 1.2 Methodische Vorgehensweise Die Arbeit lässt sich in zwei Teile untergliedern. Zunächst werden die theoretischen Grundlagen dargelegt (Teil A). Hierbei wird der theoretische Grundstock für die Deskription der aktuellen sowie zukünftigen Steuerabgrenzung gelegt sowie die Auswirkungen der neuen Steuerabgrenzungsregelungen dargelegt (Teil B). Die geplanten Änderungen des Gesetzgebers gem. des BilMoG-RegE dienen als Grundlage für die analytische Beurteilung: Wie soll in Zukunft die Abgrenzung aktiver latenter Steuern nach dem BilMoG-RegE erfolgen? Welche Folgen hat das zukünftige Steuerabgrenzungsrecht für die bilanzierenden Unternehmen? Wie sind die geplanten Änderungen der Steuerabgrenzung im internationalen Kontext zu beurteilen? Dieser Ausblick soll für die Zielauslegung dieser Seminararbeit sensibilisieren. [...]