Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2016 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Hochschule RheinMain (Wiesbaden Business School), Sprache: Deutsch, Abstract: Das anhaltende Niedrigzinsumfeld führt bei den meisten deutschen Lebensversicherungsunternehmen zu sinkenden Kapitalanlageerträgen. In Verbindung mit der vergleichsweise langsamen Reduktion der Garantieverpflichtungen in den Beständen der Lebensversicherer gerät deren Solvabilität zunehmend unter Druck. Zur Untersuchung der weiteren Auswirkungen der Niedrigzinspolitik auf die Lebensversicherungswirtschaft in Deutschland wurden für diese Studie zahlreiche Lebensversicherungsunternehmen - die zusammen einen Anteil von circa 37% der gebuchten Bruttobeiträge der gesamten Lebensversicherungsbranche auf sich vereinen - befragt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass ein Großteil der Unternehmen das aktuelle Marktumfeld als schwierig einschätzt und eine moderate Erhöhung des Kapitalanlagerisikos in Erwägung zieht. Genannt werden insbesondere höhere Kreditrisiken sowie die aus Anleihen mit längeren Laufzeiten resultierenden Zinsrisiken. Mit dem niedrigen Zinsniveau gehen zudem verstärkte Anreize einher, die Investitionstätigkeit auf nicht-traditionelle Anlageformen auszuweiten. In diesem Zusammenhang spielen auch Liquiditätsrisiken, welche insbesondere im Anlagesegment der alternativen Investments lokalisiert werden, eine zunehmend bedeutsamere Rolle. Kontrahentenrisiken aus derivativen Finanzinstrumenten werden hingegen überwiegend als gering oder moderat eingestuft. Erkennbar sind ferner Auswirkungen auf die Produktpolitik der Lebensversicherer.
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