Herbert Marcuse, langjähriger Kollege Fromms am Institut für Sozialforschung in Frankfurt und in New York, fügte seinem Buch "Triebstruktur und Gesellschaft" ein Kapitel an, in dem er massive Kritik an Fromms Abkehr von der Freudschen Triebtheorie übte. Die Zeitschrift ,Dissent' druckte dieses Kapitel ab und eröffnete damit die sog. Fromm-Marcuse-Kontroverse. Der Beitrag ,Die Auswirkungen eines triebtheoretischen "Radikalismus" auf den Menschen' ist Fromms Antwort. Im Kern geht es bei dieser Kontroverse um eine Kritik am sozial-psychoanalytischen Ansatz Fromms, bei der sich Marcuse zum Anwalt der Triebtheorie Freuds macht und der Psychoanalytiker Fromm dem Nicht-Psychoanalytiker Marcuse nachweist, Freud auf weiten Strecken falsch verstanden zu haben.
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