Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Psychologie - Biologische Psychologie, Note: 1,3, Medical School Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Masterarbeit wurden die Auswirkungen von akutem Stress auf Leistung der Reaktionshemmung in einer Go-No-go Aufgabe (GNG) untersucht. Hierzu wurden im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Querschnittsstudie 153 gesunde männliche Probanden im Alter von 18 bis 40 Jahren entweder einem akuten psychosozialen Stressor oder einer Kontrollbedingung ausgesetzt. Die Teilnehmer der Stressgruppe zeigten infolge der Stressexposition eine erhöhte Konzentration der Speichel-Alpha-Amylase und einen erhöhten Anstieg von Cortisol im Speichel, was auf erhöhte stressassoziierte Aktivitäten des sympathischen Nervensystems und der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) hindeutet. Im Anschluss an die experimentelle Manipulation erfolgte die Messung der Reaktionshemmungsleistung mit einer GNG-Aufgabe. In den Ergebnissen zeigte sich, dass weder die erhöhte sympathische Aktivität noch die erhöhte Aktivität der HHNA durch die akute Stressexposition einen Einfluss auf die Reaktionshemmungsleistung hatte. Dieser Befund steht im Einklang mit früheren Studien, die ebenfalls keinen Effekt von akutem Stress auf die Reaktionshemmung fanden und im Widerspruch zu Studien, die entweder eine Verbesserung oder eine Beeinträchtigung durch akuten Stress auf die Reaktionshemmung nachweisen konnten. Es sind weitere Studien nötig, um mögliche Faktoren zu identifizieren, die einen Einfluss auf den Zusammenhang von akutem Stress und der Reaktionshemmung haben können.