Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Autobiographie des Autors Osman Ibn Ahmed alias Osman Aga aus Temeschwar, die in der Arbeit analysiert wird, ist eines der seltenen Beispiele für Selbstzeugnisse von muslimischen Kriegsgefangenen "in der Hand" von Christen. In den elf Jahren seiner Kriegsgefangenschaft war er völlig unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen und zahlreichen Gefahren und schwierigen Situationen ausgesetzt, die er oft nur unter größten Kraftanstrengungen überleben beziehungsweise überwinden konnte. Osman schildert in seinem Werk eine große Zahl von Ereignissen und Erlebnissen, die in Zusammenhang mit seiner Gefangenschaft stehen - dies mit großer Detailgenauigkeit. In der Arbeit werden einige Aspekte seiner Erzählung, die für die Analyse seines Selbstzeugnisses relevant erscheinen, genauer beleuchtet. Nach einer formalen Textanalyse im ersten Kapitel, in der die Überlieferungsform, die Rezeption und die Verbreitung der Autobiografie betrachtet sowie eine kurze Biografie des Autors und der Entstehungskontext des Werks geschildert werden, folgt im zweiten Kapitel die inhaltliche Analyse: Der Stellenwert der Beschreibung der Kriegsgefangenschaft im Gesamtkontext der Erzählung wird beurteilt und eine Typisierung des Selbstzeugnisses durchgeführt. Anschließend wird das Ausmaß der Subjektivität des Werks bewertet. Weitere Schwerpunkte der Analyse sind die Lebensumstände Osman Ibn Ahmeds während seiner Gefangenschaft, Stereotype, die sich in seiner Erzählung finden, die Beschreibung seiner Gefangennahme und Freilassung, seine und zum Teil auch fremde Körpererfahrungen, seine Stellung zum Thema Religion sowie schließlich die Frage nach seiner Integration in der Heimat - nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft.
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