Von diesem Buch habe ich einen insgesamt guten Eindruck gewonnen. Die Dinge, die in der Buchbeschreibung versprochen wurden, fand man auch im Buch. So einiges erschien mir aber auch rein ernährungstechnisch recht fragwürdig.
Im „theoretischen“ Teil wurden die Eckpfeiler der ayurvedischen
Weltanschauung kurz, zugänglich, praxisorientiert zusammengefasst, so, dass man anhand von Testfragen und den…mehrVon diesem Buch habe ich einen insgesamt guten Eindruck gewonnen. Die Dinge, die in der Buchbeschreibung versprochen wurden, fand man auch im Buch. So einiges erschien mir aber auch rein ernährungstechnisch recht fragwürdig.
Im „theoretischen“ Teil wurden die Eckpfeiler der ayurvedischen Weltanschauung kurz, zugänglich, praxisorientiert zusammengefasst, so, dass man anhand von Testfragen und den Hinweisen zur Interpretation eigenen Dosha-Typ ermitteln kann. Dieser ist wichtig bei der Wahl der Gerichte, die dann im Anschluss folgen.
Am Anfang des praktischen Teils gibt es „Gewürzmischungen zum Ausgleich“. Fand ich auch gut. Die Gewürzmischung bei Kapha-Überschuss erinnerte mich an das Brotgewürz, das ich für mein Lieblingsbrot herstelle: alles frisch gemahlen, ab in den Teig. Bei jeder Gewürzmischung steht der Hinweis, dass sie im luftdichten Behälter länger ihre Frische behalten würden. Klar. Aber frisch gemahlen verzehrt würde mehr Sinn ergeben: Die freigesetzten Aromen und die etherischen Öle halten sich nicht lange. Und schon da tauchte die Frage nach der Verträglichkeit dieser Bequemlichkeit-Hinweise mit Ayurveda und dem Sinn dahinter: gesunde Ernährung und gesundes Leben. Ähnlicher Gedanke kam zum Schluss bei den Getränken auf. Z.B. bei der Herstellung von Kräuterlimonade werden unter anderem eine Zitrone, je Bund Minze und Basilikum im Wasser aufgekocht. Vllt schmeckt es, aber so etwas wie Vitamin C und all das, was in den frischen Kräutern gesund ist, ist dann beim Kochen zerfallen und kann sich nicht mehr im vollen Maße auf die Gesundheit auswirken. Warum wurden solche Dinge nicht berücksichtigt, bzw. fielen der Bequemlichkeit/Schnelligkeit zum Opfer? Wenn man „schnell und bequem“ als Priorität setzt, kann gleich entsprechende Einrichtungen aufsuchen. Die haben aber mit Ayurveda nichts zu tun. Bei den Frühstückswaffeln musste ich den Kopf schütteln. Rohe Zucchini, auch Karotte, klein geschnitten, sollen in den Teig hinein. Hört sich vllt gesund an. Rohkost. Die Sache ist, dass Zucchini in 5-6 Minuten, die der Teig im Waffeleisen verbringt, nicht gar werden. Warum überhaupt Zucchini in die Waffeln tun? Es ginge wunderbar, den Teig ohne Gemüse auszubacken und das Gemüse extra dazu zubereiten. Dann hat man den Vorteil, dass das Gemüse auch gar wird. Schmeckt auch besser, wird auch bekömmlicher.
Positiv ist mir Folgendes aufgefallen: Das Kapitel mit Dals, „Gerichte für Mittag und Abend“, das mit „Beilagen und Chutneys“, wie auch das darauffolgende mit Salaten und die Süssspeisen. Viele gute Tipps und Anregungen. Die Dals kannte ich bisher nicht. Höchstinteressant. Ernährungstechnisch auch sinnvoll. So manch inspirierendes Detail bei Beilagen und Salaten nehme ich auch in meiner Küche auf. Die Dattel-Walnuss-Kugeln kommen ohne Zucker aus. Auch ohne Backofen. Können glatt als Kekse durchgehen.
Die Buchgestaltung ist hochwertig. Dickes Seitenpapier, viele Farbfotos: jedes Rezept hat ein schönes, ansprechendes Foto des Endproduktes. Die wichtigen Stellen im Text sind in Farbe, oft in Grün, unterlegt. Die Überschriften sind auch durch Farbe und Schriftgröße hervorgehoben. Einige Tabellen im Theorieteil gibt es auch. Die Gestaltung spricht für Leserfreundlichkeit, da schön übersichtlich und ansprechend dargeboten. Insgesamt macht das Buch einen positiven, einladenden, ja fröhlich stimmenden Eindruck.
Fazit: Ein gutes Buch für Einsteiger. Ein wenig hätte man da an Rezepten noch arbeiten können.