Mit der Eisenbahn von Berlin nach Bagdad - dieser Slogan erhitzte die Gemüter in Europa vor nunmehr 100 Jahren. Die Bagdadbahn war weitaus mehr als nur ein technisches Großprojekt im Osmanischen Reich der Jahrhundertwende. Kühne Ingenieursleistung verband sich mit Grossmachtpolitik, Machtstreben und kommerzielle Interessen waren untrennbar miteinander verknüpft. Vor dem Hintergrund von diplomatischen Intrigen und dem Ringen der europäischen Großmächte um die Vorherrschaft im Mittleren Osten war die Bagdadbahn ein Politikum ersten Ranges. Das wilhelminische Deutschland unterstützte den Bau nach Kräften als nationales Prestigeprojekt. Für das Osmanische Reich jedoch war die Eisenbahn vor allem ein Garant von Fortschritt und Entwicklung. Basierend auf erstmals veröffentlichten Dokumenten aus den osmanischen Archiven zeichnet der Autor ein faszinierendes Bild der Eisenbahnpolitik im späten Osmanischen Reich. Ergänzt durch Bildmaterial und Akten aus deutschen Archiven zeigt er neue Perspektiven zur Bewertung der Bagdadbahn und der Politik des kaiserlichen Deutschland im Vorderen Orient auf.
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