Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Humboldt-Universität zu Berlin (Geschichte), Veranstaltung: 1. Kreuzzug, Sprache: Deutsch, Abstract: “Hoc deo beneplacito redimite obsequio, ut delictorum, quibus dominum ad iracundiam provocastis, celerem indulgentiam vobis obtineant hec pietatis Opera et deprecatio collata sanctorum.” Diese Passage aus dem Kreuzzugsaufruf Papst Urbans II von der Synode von Clermont könnte als Leitspruch für den gesamten I. Kreuzzug gelten. Er ermutigte nachhaltig die Pilger das Kreuz zu nehmen und das Heilige Land von den Ungläubigen zu befreien. Andererseits könnte man aber diese Losung auch auf die Situation vor den Toren Jerusalems transferieren. Wahrscheinlich hätte dieser Ausspruch ebenso genug motiviert, sich den bevorstehenden Strapazen der bevorstehenden Bitt- und Sühneprozession hinzugeben. Die barfüssige Prozession muss als eine der entscheidenden Aktionen im Vorfeld des Angriffes auf die Heilige Stadt angesehen werden. Ähnlich dem Fund der Heiligen Lanze in der Kathedrale St. Peter von Antiochia war dies die entscheidende Motivation um den Soldaten wieder Siegesgewissheit zu geben. Die barfüssige Prozession ist in der Wissenschaft noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Der Markt ist übersäht von allgemeinen überblicksartigen Gesamtdarstellungen, jedoch liegt bis dato keine weit reichende Untersuchung zu diesem Thema vor. Die folgende Arbeit wird versuchen diese Diskrepanz etwas zu minimieren. Es wird zu zeigen sein, wie der Festumzug ablief und an welchen typisch religiösen Mustern man sich orientierte, bzw. wie man sie abwandelte. Ferner werden die Überlieferungen der Chronisten in Bezug auf die speziellen Einzelhandlungen einer Kritik unterzogen.