Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Bauhaus-Universität Weimar (Fakultät Medien), Veranstaltung: Medienrecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zentrum meiner Hausarbeit steht jene Anklage der Asebie an Sokrates. Steht dieses Wort nur für die einfache Übersetzung der Gotteslästerung und wie lassen sich die Taten Sokrates damit vereinbaren? Ist der Vorwurf am Philosophen aus Sicht der Polis berechtigt und wie wehrt sich dieser selbst dagegen? Dazu werde ich zuerst die Bedeutung des Asebie-Begriffes im antiken Griechenland erläutern und wie sich dieser über die Jahre hinweg entwickelt hat. Danach steht die eigentliche Anklage an Sokrates im Mittelpunkt meiner Untersuchung. Wie steht diese zwischen rechtmäßigen und zweckmäßigen Vorwürfen? Was hat es außerdem mit dem Vorwurf an Sokrates auf sich, dass dieser neue Götter eingeführt haben soll? Abschließend werde ich zu diesem Punkt noch kurz das Verhältnis des Philosophen zur Jugend einbeziehen, da dieses nicht losgelöst von der Gesamtproblematik betrachtet werden kann. Relevant ist dabei die Anklage unter dem Sammelbegriff der Asebie. Das Fazit schließt meine thematische Verschriftlichung. Sokrates ist nicht nur der wohl bekannteste, sondern auch einer der ersten Philosophen, die das westliche Denken in der Antike bis hin zur postmodernen Zeit maßgeblich beeinflusst, mehr sogar geprägt haben. Von vielen Menschen ist es möglich wenig bis viel zu wissen – im Fall von Sokrates ist es allerdings unklar, ob wir wenig oder viel wissen, da Verschriftlichungen seiner Lehre bis heute nicht gefunden werden konnten. Der Wahrheitsgehalt ist unmöglich zu prüfen, aber es ist dennoch möglich, die Quellen mit Vorsicht zu lesen, indem literarische Kunstgriffe der Autoren, wie Hyperbeln oder Euphemismen nicht als unbedingte Fakten aufgefasst werden. Aus den Quellen geht heraus, und das haben die Schriften gemeinsam, dass Sokrates unzweifelhaft ein athenischer Bürger aus einfachen Verhältnissen war, der öffentlich disputierte und die Kunst der Philosophie ausgewählten Schülern lehrte, jedoch im Vergleich zu seinen Kontrahenten, den Sophisten, unentgeltlich.3 399. v. Chr. wurde gegen ihn Anklage erhoben. Gegen den eindeutigen Vorwurf der ἀσέβεια (Asebia, lat. Asébie), welche allgemein als „Gottlosigkeit“ oder als „Frevel gegenüber den Göttern“ übersetzt wird, musste er sich vor fünfhundert per Los ausgewählten Geschworenen verteidigen. Doch selbst seine Schüler waren sich nicht einig, wie man diese Beschuldigung auffassen sollte und wie diese sich zu dem zweiten Vorwurf verhielt, wonach Sokrates die Jugend verdorben haben soll.