Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut, ehem. Fachhochschule Landshut, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hilfen zur Erziehung haben als Teil des Jugendhilfesystems in Deutschland den Auftrag, die Entwicklung junger Menschen zu einer "eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit" zu fördern (§ 1 Abs. 1 Sozialgesetzbuch VIII). Für die Umsetzung dieses Auftrages benötigt das sozialpädagogische Handeln eine theoretische Grundlage. In der Arbeit wird herausgearbeitet, dass sich Persönlichkeitsentwicklung über die Entwicklung von Identität vollzieht. Identität wiederum wird durch biographische Erfahrungen strukturiert. Besonders angesichts einer von Entgrenzung und Fragmentierung gekennzeichneten spätmodernen Gesellschaft und oftmals belastender Lebensverläufe brauchen junge Menschen ein Grundgefühl des Vertrauens, um in der Auseinandersetzung mit ihren biographischen Erfahrungen ihre Identität zu entwickeln. Anhand identitätstheoretischer und salutogenetischer Erkenntnisse ergeben sich Folgerungen, wie Erziehungshilfen einen ,Erfahrungsraum' gestalten können, der das Vertrauen der jungen Menschen in sich, andere Menschen und in die Zukunft stärkt. Aus einem biographietheoretischen Verständnis heraus ist der Begriff der pädagogischen Intervention somit kaum geeignet, um das Wesen des Auftrags der Erziehungshilfen zu erfassen. Vielmehr ist es für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen entscheidend, ihre biographische Eigentätigkeit zu unterstützen.
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