Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Wirnt von Grafenberg: 'Wigalois', Sprache: Deutsch, Abstract: Im Grunde entwirft die höfische Epik ein Frauenbild „jenseits konventioneller Typisierungen und traditioneller Konzeptionen“. In Wirnts von Grafenberg ‚Wigalois’ nehmen die Frauen entgegen der historischen Tradition einen zentralen Platz ein. Aufgrund dessen soll in den folgenden Abhandlungen nun detailliert auf die Rolle der Frau im Leben des Ritters in diesem Werk eingegangen werden. Dabei wird unterschieden zwischen abhängigen und unabhängigen Frauen von Männern, wobei die abhängige Frau dem höfischen Ideal entspricht. Die Tatsache, dass jedoch im Gegensatz zur höfischen Dame noch ein Gegenpol existiert, die Amazone, welcher Wirnt zwar nicht ganz so viel Aufmerksamkeit schenkt wie der Frau, die sich komplett in die höfische Gesellschaft eingliedert, macht eine Gegenüberstellung der beiden Frauentypen besonders interessant. Die Frage, wie Wirnt von Grafenberg diese beiden Frauendarstellungen im ‚Wigalois’ verwendet und welche Bedeutung sie schließlich für den höfischen Ritter einnehmen, soll im Verlauf dieser Arbeit so weit als möglich geklärt werden. Für die Charakterisierung der höfischen Dame lassen sich im ‚Wigalois’ mehrere Beispiele finden, für die Amazone gibt es im Werk genau eines, nämlich Marine, wobei Wirnt im Zuge ihres Auftretens noch kurz auf ihre jungfräulich-ritterliche Gefolgschaft eingeht.