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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1.0, Universität Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Über Geschmack streitet man bekanntlich nicht. So häufig dieser Allgemeinplatz in Alltagsgesprächen verwendet wird, wenn sich zwei Menschen bei der Bewertung eines Musikstückes, eines Gemäldes oder auch nur einer Gaumenfreude uneins sind, so vehement wird seine Richtigkeit von dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu bestritten. Sich nicht über Geschmack streiten – das heißt auch anerkennen, dass Geschmack lediglich individuelle…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1.0, Universität Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Über Geschmack streitet man bekanntlich nicht. So häufig dieser Allgemeinplatz in Alltagsgesprächen verwendet wird, wenn sich zwei Menschen bei der Bewertung eines Musikstückes, eines Gemäldes oder auch nur einer Gaumenfreude uneins sind, so vehement wird seine Richtigkeit von dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu bestritten. Sich nicht über Geschmack streiten – das heißt auch anerkennen, dass Geschmack lediglich individuelle Vorlieben ausdrückt und keine gesellschaftliche Relevanz besitzt. Entgegen dieser landläufigen Meinung betont Bourdieu den sozialen Charakter des ästhetischen Urteils: Geschmack wird zum Klassengeschmack, zum Ausdruck gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse. In der vorliegenden Hausarbeit möchte ich zeigen, dass dem Geschmack eine wesentliche Rolle in Bourdieus Theorie soziokultureller Ungleichheit zukommt. Gleichwohl soll die Darstellung sich nicht auf diesen einzelnen Aspekt beschränken, sondern die Dimension Geschmack in den größeren Rahmen von Bourdieus Theorie stellen, da mir ein Verständnis der Thesen Bourdieus nicht ohne die Klärung einiger Grundlagen seiner Theorie möglich erscheint. In einem ersten Teil sollen daher die Begriffe Sozialer Raum und Feld und die unterschiedlichen Kapitalformen erklärt werden. Mit diesen Begriffen wird das Bourdieusche Klassenmodell erläutert. Der Begriff des Habitus wird dazu dienen, die Konstruktion von Klassen anhand objektiver Merkmale im Raum der sozialen Positionen mit den unterschiedlichen Geschmacksvarianten im Raum der Lebensstile zusammenzuführen. In einem zweiten Teil wird dann der eigentliche Zusammenhang zwischen Geschmack und sozialer Ungleichheit aufgezeigt. Bourdieus Programm einer antikantianischen Ästhetik wird entwickelt und kurz auf seine Theorie der Kunstwahrnehmung eingegangen. Weiterhin wird dargestellt, wie die Kantische Ästhetik in der Ideologie der herrschenden Klasse fortwirkt. Anschließend werden überblicksartig die von Bourdieu unterschiedenen Geschmacksvarianten von herrschendem, mittlerem und populären Geschmack beschrieben und gezeigt, wie sie zur Reproduktion der Gesellschaftsstruktur beitragen. Schließlich werden die wichtigsten Thesen noch einmal kurz zusammengefasst.