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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,7, Universität Hildesheim (Stiftung) (Philosophie), Veranstaltung: Sinnlichkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: „Seht jenen Liebhaber, der tiefgesenkt um die Bildsäule wanket. Was tut er nicht, um sein Gesicht zum Gefühl zu machen, zu schauen als ob er im Dunkeln taste?“ So heißt es in Johann Gottfried Herders Schrift „Plastik. Einige Wahrnehmungen über Form und Gestalt aus Pygmalions bildendem Traume“ aus dem Jahr 1778. Das Zitat verweist auf den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit:…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,7, Universität Hildesheim (Stiftung) (Philosophie), Veranstaltung: Sinnlichkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: „Seht jenen Liebhaber, der tiefgesenkt um die Bildsäule wanket. Was tut er nicht, um sein Gesicht zum Gefühl zu machen, zu schauen als ob er im Dunkeln taste?“ So heißt es in Johann Gottfried Herders Schrift „Plastik. Einige Wahrnehmungen über Form und Gestalt aus Pygmalions bildendem Traume“ aus dem Jahr 1778. Das Zitat verweist auf den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit: die sinnliche Erfahrung des Menschen insbesondere durch den Tastsinn, von Herder Gefühl genannt, und ihre Bedeutung in seinem anthropologischen und ästhetischen Programm. Bereits seit der Antike lässt sich in der Philosophie eine Hierarchisierung der Sinne verfolgen. Die traditionell angenommenen fünf Sinne des Menschen lassen sich im Allgemeinen wie folgt ordnen: Gesichtssinn, Gehörsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn und Tastsinn. Dabei wird zusätzlich zwischen den höheren Sinnen, dem Auge und dem Ohr, und den niederen Sinnen, dem Geruch, dem Geschmack und dem Tasten, unterschieden. Die Annahme, dass wir diese fünf Sinne haben und sie in dieser Rei-henfolge für den Menschen qualitativ bewerten, ist nie unumstritten gewesen, doch seit Aristoteles allgemeinen anerkannt. Insbesondere das Primat des Gesichtssinns zieht sich mit der Begründung des größten Erkenntnisgewinns durch die Jahrhunderte bis zur Aufklärung, der Epoche der Lichtmetaphorik. Herder hat in seinen Schriften den Tastsinn als hervorragenden Sinn des Menschen herausgestellt, der dem optischen Sinn angeblich als „Organ authentischer körperlicher Erfahrung“ überlegen und von allen Sinnen „der Gewissheit des Seins“ am nächsten ist. Damit nimmt Herder eine historische Schlüsselrolle in der Aufwertung des Tast-sinns ein. Die folgende Arbeit wird auf die Bedeutung des Tastsinns in Herders „Plastik“ genauer eingehen, besonders in Bezug auf ästhetische und anthropologische Aspekte.