Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Lesen der Erzählung "Die Tribute von Panem" wirft eine Reihe an philosophischen Problemstellungen auf, sodass sich die Frage stellt, ob ein Einzug der Erzählungen in den Philosophieunterricht gerechtfertigt wäre. "Fröhliche Hungerspiele!" - Diese Worte spricht Effie Trinket im Zuge der Eröffnung der vierundsiebzigsten alljährlichen Hungerspiele. Dabei wird den Leser*innen schnell deutlich, dass die Hungerspiele alles andere als 'fröhlich' sind. Vielmehr sind diese ein barbarisches Spiel auf Leben und Tod, wobei der letzte Überlebende gewinnt. Nichtsdestotrotz trifft die Erzählung "genau den Nerv der heute 13- bis 20- Jährigen", indem unmittelbar Fragen aufkommen wie: Sollte man töten, um selbst zu gewinnen? Gelten trotz alledem moralische Regeln? Gerade die Regierung Panems zeigt sich als allzu grauenhaft, indem "[d]ie Staatsmacht […] willkürlich vor[geht], kontrolliert und […] die Menschen [manipuliert]". Im Realitätsvergleich können die Jugendlichen erstaunliche bis erschreckende Parallelen von historischen (z. B. die Gladiatorenkämpfe der Antike) bis hin zu aktuellen Sport- und Unterhaltungsereignissen (Reality-TV) ziehen. Diese Parallelen erstrecken sich über den tatsächlichen Kampf auf Leben und Tod der Gladiatoren in den Arenen des antiken Roms und enden in der Inszenierung moderner Sportereignisse, welche mit ihren Sponsoren und technischen Möglichkeiten (Kameratechnik, Moderation, Liveübertragung etc.) ein direktes Vorbild für die Spielemacher und Effie Trinket bilden. Auch die aufgezeigte Klassengesellschaft Panems weist zahlreiche Gemeinsamkeiten zum Ständesystem Frankreichs im 17. Jahrhundert auf. Aus historischer Perspektive bildet Panem ein Zusammenschluss der historischen Ereignisse, sodass eine Realität Panems sich durchaus im Rahmen des möglichen zeigt.