Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,3, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart (Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: Arbeit ist heute mehr als reiner Broterwerb. Durch das Erlernen und die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit wird das Individuum zu einem vollwertigen Mitglied der Gesellschaft, da es nun aktiv zum Erhalt der geltenden Normen beiträgt. Es vollzieht den Schritt von einem in das nächste Lebensalter. Die Aufnahme eines Berufes charakterisiert den Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen, viel mehr als zum Beispiel das Alter. Die berufliche Sozialisation ist also ausschlaggebender Indikator für die Vollwertigkeit eines Individuums in der Gesellschaft. Ansehen, Selbstwert, sozialer und finanzieller Status sind neben der reinen Existenzsicherung die abhängigen Grundkonstanten der beruflichen Tätigkeit. Wie gestaltet sich nun aber dieser Prozess für Menschen, die aufgrund einer Einschränkung in ihrer Leistungsfähigkeit nicht oder nur unzureichend dazu in der Lage sind, diesen Anforderungen zu entsprechen? Können diese überhaupt zu vollwertigen, akzeptierten und integrierten Mitgliedern der Gesellschaft werden, auch wenn sie die geforderten Qualifikationsmerkmale aufgrund eines Handicaps nicht in dem Maße erfüllen können? Welche Rolle spielt die berufliche Eingliederung und Rehabilitation behinderter Menschen bei der Integration in die Gesellschaft überhaupt, und mit Hilfe welcher Maßnahmen und Institutionen ist dieser Prozess in einem für die Beteiligten befriedigendem Rahmen möglich? Erwähnenswert erscheint in diesem Zusammenhang auch die allgemeine Arbeitsmarktsituation, denn in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation und konjunktureller Schwierigkeiten sind gerade die Leistungsschwächeren der Gesellschaft mögliche erste Opfer rationalisierender Maßnahmen. Da gerade für die Gruppe der Menschen mit Behinderung nicht nur materiell existentielle, sondern vor allem auch integrative und soziale Aspekte im Vordergrund der Erwerbstätigkeit stehen, verdient der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und sozialer Integration bzw. die Relevanz der Arbeit für Menschen mit Behinderung ein besonderes Interesse.