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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Universität Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Es liegt ein Irrtum vor, dass die antiken, römischen und griechischen Autoren unter der Bezeichnung "Germanen" das gleiche wahrgenommen haben, wie der moderne Forscher heute. Für den neuzeitlichen Historiker repräsentieren die Germanen "ein durch die germanische Spracheinheit und [...] auch durch gleiche Rasseneigenart zusammengehaltenes Volkstum." Die antike Auffassung der Germanen scheint sich grundsätzlich von der heutigen wissenschaftlichen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Universität Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Es liegt ein Irrtum vor, dass die antiken, römischen und griechischen Autoren unter der Bezeichnung "Germanen" das gleiche wahrgenommen haben, wie der moderne Forscher heute. Für den neuzeitlichen Historiker repräsentieren die Germanen "ein durch die germanische Spracheinheit und [...] auch durch gleiche Rasseneigenart zusammengehaltenes Volkstum." Die antike Auffassung der Germanen scheint sich grundsätzlich von der heutigen wissenschaftlichen Vorstellung zu unterscheiden. Dies erklärt sich in jenem Kontext, dass die alten Römer sich selbst im Zentrum der Welt sahen und die Barbaren bzw. Germanen sie als Völker an der Peripherie war nahmen. Es herrschte also ein stark ausgeprägter Ethnozentrismus in der Antike. Bei der Einführung des Germanenbegriffs in seinem Bellum Gallicum erweckt Caesar den Anschein einer Selbstverständlichkeit in dieser Bezeichnung, da dem Leser keinerlei tiefgreifende Erklärungen über dessen Bedeutung vorgelegt werden. Somit muss der Germanenbegriff der römischen Welt generell bekannt gewesen sein. Folgt man den Beschreibungen Caesars, so hat es zu seiner Zeit fünf Stämme gegeben, welche die Bezeichnung "Germanen" führten. Allerdings bleibt der Begriff "Germane" nicht als Eigenbezeichnung zu verstehen, sondern als exogen gegebene Fremdbezeichnung. Er beschreibt somit nicht eine Ethnizität oder einheitliche Volksgruppe, sondern umfasst vielmehr eine Vielfalt von verschiedenen Stämmen mit endogen ausgeprägten Namen. Dass die hier zu untersuchende Quelle von topoi übersät ist, beruht auf einer weitverbreiteten Forschungsmeinung. Trotz dieser Klischees erweist sich die Frage, ob durch die Analyse antiker Germanenbilder die künstliche Schaffung eines römischen Germanenbildes möglich wird, als interessant. Gibt es überhaupt schlüssige Angaben zu den Germanen, sodass ein römisches Germanenbild zu rekonstruieren wäre? Im Hinblick auf diese Problemstellungen hat Iulius Caesar durchaus prägende Bilder des alten Germanentums hinterlassen. Zudem gilt seine Überlieferung über die Germanen in der lateinischen Geschichtsschreibung als eine der bedeutendsten und beispielhaftesten. Außergewöhnlich erscheint jedoch, dass Caesar sich im Gegenzug zu anderen antiken Autoren von der Klima-und Zonentheorie abwendete und sich an dieser Stelle einer West-Ost-Orientierung zuwandte.

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